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Viersen Bruderschaft pilgert jedes Jahr nach Trier

Viersen · Die Wallfahrt zu Fuß, mit dem Rad oder dem Bus zum Grab des Heiligen Matthias bringt die Pilger in Einklang mit Gott und der Natur

 Begeisterte Pilger: Friedhelm Paulehsen, Johannes Jacobs, Maria Claßen, Hermann-Josef Gilleßen, Rudolf Rijken (v. l. n. r.). 1788 gegründet, zählt die die in St. Helena in Helenabrunn ansässige St.Matthias-Wallfahrtsbruderschaft heute rund 550 Mitglieder.

Begeisterte Pilger: Friedhelm Paulehsen, Johannes Jacobs, Maria Claßen, Hermann-Josef Gilleßen, Rudolf Rijken (v. l. n. r.). 1788 gegründet, zählt die die in St. Helena in Helenabrunn ansässige St.Matthias-Wallfahrtsbruderschaft heute rund 550 Mitglieder.

Foto: Kallianteris

"Der Weg ist das Ziel" - dieses Zitat lässt Raum für Interpretationen. Für die Mitglieder der St. Matthias-Wallfahrtsbruderschaft Viersen-Helenabrunn trifft es in mehrfacher Hinsicht zu, denn sie sind Pilger. Für sie gibt es keinen Weg ohne das Ziel und kein Ziel ohne den Weg. Die im Jahr 1788 gegründete Bruderschaft begibt sich jedes Jahr an Christi Himmelfahrt entweder zu Fuß, per Fahrrad oder mit dem Bus auf den Weg nach Trier, zum Andenken und zu Ehren des Heiligen Matthias, der den Platz von Judas Ischariot als Apostel einnahm. Am Montag nach dem Feiertag kommen die Fußpilger nach einem Marsch von rund 200 Kilometer an ihrem Ziel, der St. Matthias Basilika in Trier an. Auf dem Vorplatz werden sie traditionell von den Buspilgern und dem Pilgerpater mit Glockengeläut feierlich empfangen und ins Innere der Basilika begleitet. Tags darauf ist Triertag, an dem für alle Pilger-Bruderschaften und die Mönchsgemeinschaft ein festliches Hochamt stattfindet.

"Es ist ein ergreifender Moment, wenn man nach so vielen Tagen und den damit verbundenen Anstrengungen die Basilika mit dem Grab erreicht, man ist über sich hinausgewachsen", erzählt Hermann-Josef Gilleßen, Brudermeister der Radpilger. Über den Namenspatron der Bruderschaft berichtet er: "Der Heilige Matthias ist der einzige Apostel, der nördlich der Alpen begraben liegt. Daher ist dieser Wallfahrtsort etwas Besonderes."

Maria Claßen, Schriftführerin und Organisatorin der Buswallfahrten fügt hinzu: "Es geht um die Gemeinschaft, die Besinnung, darum die eigene Spiritualität zu reflektieren und zu verinnerlichen." Sie betont, dass die Mitgliedschaft in der Wallfahrtsbruderschaft und die Pilgerreisen nach Trier für jeden Menschen offen seien, unabhängig von Konfession und Nationalität. "Wallfahrten sind Exerzitien in Bewegung", antwortet der Erste Vorsitzende Johannes Jacobs auf die Frage, was das Pilgern für ihn bedeutet. "Man lotet das Ziel aus, macht sich auf den Weg, bekommt den Kopf frei, schließt Freundschaften, und lernt, Stolpersteine zu überwinden." Für Kassierer Friedhelm Paulehsen sind es die Gespräche mit den Mitpilgern und die Herzlichkeit untereinander, die ihn erfreuen. Rudolf Rijken begann das Pilgern zunächst des Sports wegen. "Einmal auf dem Weg spürte ich eine innere Zufriedenheit und Friedfertigkeit, ich war im Einklang mit der Natur", berichtet der Brudermeister für die Fußpilger. Er ist stolz auf die ältesten Pilger in diesem Jahr: "Hut ab vor den Herren, einer hat mit 76 Jahren die Route zu Fuß geschafft und ein 88-jähriger als Radpilger."

Bei regelmäßigen Treffen besprechen die Mitglieder neue Ideen und Konzepte. So soll die Jugendwallfahrt wieder zum Leben erweckt, ebenso verkürzte Wallfahrten kreiert werden. Neben dem Hauptwallfahrtsort Trier wird auch zu anderen Zielen gepilgert, zum Beispiel nach Klein Jerusalem, die Irmgardis Kapelle, das Birgelener Pützchen, Kevelaer und Brüggen.

(paka)
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