Viersen Breitbandausbau: Viersen auf der Datenüberholspur

Viersen · Bis zu 100 Megabit pro Sekunde sind mit der Vectoring-Technik möglich. Ab Ende Mai 2016 soll sie in Viersen an den Start gehen.

 Mit der neuen Glasfaserkabeltechnik werden die Daten im Internet sehr viel schneller übertragen.

Mit der neuen Glasfaserkabeltechnik werden die Daten im Internet sehr viel schneller übertragen.

Foto: Berns

Was Nettetal schon hat, wird es auch in Viersen bald geben: Schnelleres Internet mit bis zu 100 Megabit pro Sekunde. Denn gemeinsam mit der Stadt Viersen wird die Deutsche Telekom nun auch im Vorwahlbereich 02162 die neue Vectoring-Technik ausbauen, bei der Daten mittels Glasfaser übertragen werden. "Wir werden damit in neue Dimensionen eintreten", sagte Bürgermeister Günter Thönnessen.

Für den Ausbau des neuen Netzes müssen 69 Kilometer Glasfaserkabel verlegt und 141 Verteilerschränke aufgebaut oder vorhanden gegen neue ausgetauscht werden. "Bei Downloads wird damit die Geschwindigkeit auf bis zu 100 Megabits erhöht, bei Uploads auf bis zu 40 Megabits", sagt Daniel Breuer, Breitbandbeauftragter der Deutschen Telekom.

Für Viersen als Wirtschaftsstandort sei das schnellere Internet ein entscheidender Faktor zur Förderung der lokalen Gewerbetreibenden. Thönnessen vergleicht den Ausbau des Datennetzes mit dem Ausbau der Eisenbahn im 19. Jahrhundert: "Die Städte, die gut angebunden waren, haben sich auch wirtschaftlich gut entwickelt." Durch die Vectoring-Technik werde Viersen nun quasi zum ICE-Standort.

Doch auch für Privathaushalte hat die schnelle Datenübertragung laut Breuer Vorteile. Streaming-Dienste wie Spotify, Netflix oder iTunes würden damit wesentlich besser zu nutzen sein.

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Im August soll mit dem Ausbau des Netzes begonnen werden, ab Ende Mai 2016 sollen schließlich rund 35 000 Haushalte in Viersen, Dülken und Süchteln davon profitieren. Doch die Anschlüsse werden nicht automatisch an die schnellen Leitungen angeschlossen werden. Wer darauf zugreifen möchte, muss auf seinen jeweiligen Anbieter zugehen und seinen Vertrag dementsprechend anpassen.

Zwar soll das schnelle Internet theoretisch im gesamten Vorwahlbereich verfügbar sein, in der Praxis ist dies jedoch nicht vollständig zu gewährleisten. "In ländlichen Randgebieten, vor allem aber bei einzelnen entlegenen Bauernhöfen kann die maximale Geschwindigkeit nicht immer erreicht werden", erklärt Breuer. Zwar werden die Verbindungen zwar auch dort schneller, das Maximum von 100 Megabit pro Sekunde kann jedoch nicht erzielt werden, da die dafür notwendigen Verteilerschränke zu weit entfernt sind.

(RP)
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