Dures Kückemanns Borussia spielt wieder
Viersen · Kaum sind die Ferien vorbei, beginnt der ganze Stress von vorne, Freunde. Ich spreche nicht von den sieben Wahlkämpfern, die Viersen seit einigen Wochen unsicher machen, sondern von all den anderen Gelegenheiten, Menschen um sich herum zu versammeln.
Innerhalb von Schulferien traut sich kein Veranstalter mehr, eine Veranstaltung zu veranstalten. Dabei hätte der Kletterwald ein Wettklettern der Kandidaten veranstalten können, oder die Konrad-Gilde hätte die Kandidaten in der Niers ihre Burg stürmen lassen können, oder die Herrschaften hätten am Morgen des Eier-mit-Speck-Festivals um die Wette Eier mit Speck braten und ausgeben können. Der Bürger hätte sich ein Bild gemacht, vielleicht hätte man ein Punktesystem vergeben und so eine Vorentscheidung treffen können. Der Wahlausschuss in Viersen hätte nur noch zwei Kandidaten zugelassen und sich und uns die Stichwahl nach der Hauptwahl erspart.
Gut, hat er nicht. Dafür wird meine Nachbarin Josefine just am Wochenende 50. Sie stellt sich nicht zur Wahl, sondern hat Freunde, Verwandte und Bekannte eingeladen mit ihr zu feiern. Gestern Abend hat sich mit ihrem Angetrauten schon mal den Grill ins Freie gezerrt, um in der Garage das Buffet aufbauen zu können. Grill und Kohle sind jetzt pitschnass. Sohn Benjamin-Oliver will am Kellerabgang die Cocktailbar betreuen. Ehemann Walter mault zwar herum, ein Fässchen Bier müsste reichen, das Buffet sei sowieso üppig mit sieben Sorten Fisch, zehn Salaten, neun Fleischgerichten und dem ganzen mediterranen Zeugs wie Oliven, eingelegten Tomaten und sauren Gurken.
Na ja, während die beiden sich über die Buffet- und Bargestaltung stritten, klingelte das Telefon. Eine Absage. Man hatte ganz vergessen, die Borussia spielt gegen den BVB, muss man gucken, vielleicht danach... Das Telefon klingelte noch sieben Mal. Die Fete fällt flach. Walter bedauert es sehr, aber Josefine könne nun in Ruhe abbauen, er geht zu Erich. Borussia gucken.
Bis zum nächsten Mal
