Viersen Bodelschwinghstraße soll sicherer werden

Viersen · Auf der Bodelschwinghstraße in Dülken gibt es pro Jahr etwa 130 Unfälle. Die Verkehrssituation soll durch mehrere Maßnahmen verbessert werden. Ein Gutachter erklärte im Ordnungs- und Straßenverkehrsausschuss, was möglich ist

 Die Bodelschwinghstraße in Dülken wird am Tag von bis zu 9000 Fahrzeugen befahren. Bis zu 130 Unfälle gibt es an der Straße pro Jahr.

Die Bodelschwinghstraße in Dülken wird am Tag von bis zu 9000 Fahrzeugen befahren. Bis zu 130 Unfälle gibt es an der Straße pro Jahr.

Foto: Busch

Schüler sind täglich auf der Bodelschwinghstraße in Dülken unterwegs, zu Fuß oder mit dem Rad, auf den Bürgersteigen - oder auf der Fahrbahn, wenn sie auf die andere Straßenseite wollen. Dabei ist die Bodelschwinghstraße gefährlich: Etwa 130 Unfälle gibt es dort pro Jahr. Das berichtete Gutachter Jürgen Gerlach in der jüngsten Sitzung den Mitgliedern des Ausschusses für Ordnung und Straßenverkehr. Gerlach war als Gutachter beauftragt worden, die aktuelle Verkehrssituation an der Bodelschwinghstraße zu analysieren, zu beurteilen und daraus Empfehlungen abzuleiten, wie man die Lage verbessern könnte.

Das Gutachten war die Folge eines Antrags der Grünen-Fraktion. Diese hatte im vergangenen Jahr für die Bodelschwinghstraße zwischen Schulstraße und Viersener Straße Tempo 30 beantragt. Gerade in diesem Abschnitt sei die Straße zu eng und uneinsichtig für Tempo 50, hatten die Grünen argumentiert. Es sei nicht nachvollziehbar, warum ausgerechnet dort, wo die Bodelschwinghstraße am engsten (zwischen Talstraße und Nikolaus-Groß-Straße) und unübersichtlichsten sei (Kurve zwischen An der Hees und Talstraße), nicht Tempo 30 herrschen solle, während der Rest der Bodelschwinghstraße mit Schutzstreifen ausgestattet werde. Wenn man schon in diesem Abschnitt keine Schutzstreifen plane, dann solle doch zumindest das Tempo gedrosselt werden.

Gutachter Gerlach, Professor im Lehr- und Forschungsgebiet für Straßenverkehrsplanung und -technik an der Bergischen Universität Wuppertal, hatte ermittelt, wie man die Überquerung der Bodelschwinghstraße verbessern, Radfahrer besser führen und wie der Lärm reduziert werden könnte - denn bei bis zu 9000 Fahrzeugen in 24 Stunden ist es an der Straße nicht gerade leise. Der Lkw-Verkehr sei mit zwei Prozent relativ gering, stellte Gerlach fest, auch zu Fuß seien nicht viele Menschen unterwegs. Doch von Radfahrern wird die Straße häufig genutzt.

Um Tempo und Lärm zu reduzieren, empfahl Gerlach, von der Viersener Straße bis zur Schulstraße Tempo 30 einzurichten - was die Grünen beantragt hatten. Außerdem empfahl er, dort auch ein Schild "Lärmschutz" anzubringen und zusätzlich zwischen Zeppelinstraße und Schulstraße mit einem Schild auf die Unfallgefahr hinzuweisen. Er empfahl zudem zu prüfen, ob man zwischen Viersener Straße und Schulstraße Flüster-asphalt aufbringen könnte. Mittelinseln an Nikolaus-Groß-Straße, Talstraße und Schulstraße könnten helfen, die Bodelschwinghstraße sicher zu überqueren.

Für Radfahrer könnte es sicherer werden, indem man auf der Strecke zwischen Schulstraße und Waldnieler Straße die Radwegbenutzungspflicht aufhebt, und indem am Fahrbahnrad Radfahrpiktogramme auf die Fahrbahn gemalt werden. Für Tempo 30 zwischen Viersener Straße und Schulstraße votierte der Ausschuss mehrheitlich, ebenso für die Anbringung der Radfahrpiktogramme bei jeweils einer Gegenstimme. Für die Mittelinseln und die Aufhebung der Radwegbenutzungspflicht gab es keine Mehrheit.

(RP)
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