Viersen Bezirksregierung muss Edeka-Markt zustimmen

Viersen · Bis Januar kann es dauern, bis der Flächennutzungsplan für den 1870 Quadratmeter großen Supermarkt an der Brüsseler Allee genehmigt ist

 Zwischen Krefelder Straße und Brüsseler Allee sind ein Vollsortimenter (graues Objekt unten) und rund 100 Wohneinheiten geplant.

Zwischen Krefelder Straße und Brüsseler Allee sind ein Vollsortimenter (graues Objekt unten) und rund 100 Wohneinheiten geplant.

Foto: Stadt

Bei der Bezirksregierung in Düsseldorf liegt zurzeit die Änderung für den Flächennutzungsplan im Bereich Brüsseler Allee/Güterstraße auf dem Tisch. Dort soll ein 1870 Quadratmeter großer Edeka-Markt entstehen. Bis Ende Januar hat die Bezirksregierung Zeit, um dieses Vorhaben zu genehmigen. Sobald sie die Genehmigung erteilt hat und sobald die Stadt Viersen die Flächennutzungsplanänderung veröffentlicht hat, kann das Projekt weiter verfolgt werden. Zeitgleich läuft auch das Verfahren für den Bebaungsplan für das insgesamt 5,6 Hektar große Areal, zu dem auch die 1,1 Hektar große Fläche für den Vollsortimenter zählt. Das Viersener Bauunternehmen Prangenberg&Zaum sowie die Frauenrath-Gruppe wollen rund vier Millionen Euro in den Neubau investieren, weitere zwölf Millionen sind vorgesehen für ein Neubaugebiet mit 32 Häusern und mit 60 Wohnungen.

Die Planungspolitiker und die Mitglieder des Stadtrates hatten den geänderten Flächennutzungsplan und den Bebauungsplan mit deutlicher Mehrheit verabschiedet. Allerdings: Der geplante Edeka-Markt ist wegen seiner Größe an diesem Standort nicht unumstritten.

Zu den schärfsten Kritikern zählen - neben den Einzelhändlern in der unweit gelegenen Viersener Innenstadt - auch die Mitglieder der Interessen- und Standortgemeinschaft (ISG) Nordstraße. Winfried Tackenberg, Vorstandsmitglied der ISG, hatte ein eigenes Gutachten in Auftrag gegeben, das die Folgen eines fast 1900 Quadratmeter großen Supermarktes für die Anbieter in der Viersener Innenstadt abschätzen sollte. Die Gutachter hielten die bisherigen Planungen für überdimensioniert. Nach ihrer Einschätzung sollten lediglich 1425 Quadratmeter Verkaufsfläche realisiert werden. Auch Hans-Willi Pertenbreiter von der Fraktion "FürViE" hatte nach diesem zweiten Gutachten noch Beratungsbedarf gesehen - eine Ansicht, die im Rat keine Mehrheit gefunden hatte.

Für die Technische Beigeordnete Beatrice Kamper waren "alle Argumente ausgetauscht". Die Stadt halte an den Zahlen aus dem ersten Gutachter fest. Die festgelegte Größe des Marktes sei mit der Bezirksregierung in Düsseldorf abgestimmt.

Warum die Stadt einen neuen Nahversorger an dieser Stelle ansiedeln will: Er gehört zur "Städtebaulichen Entwicklungsmaßnahme Bahnhof/Stadtwald". Diese wurde im Jahr 1996 beschlossen und verfolgte das Ziel, eine 40 Hektar große Fläche attraktiv zu gestalten. Dort nördlich der Bahnlinie, wo der Güterbahnhof, Einrichtungen der britischen Streitkräfte, Schrottplätze und teilweise brachliegende Bereiche zu finden waren, sollte ein neues Wohngebiet entstehen. Der große Supermarkt soll Menschen, die im Wohngebiet Stadtpark-Robend leben ebenso versorgen wie solche, die an den ZollwegRobend oder zur Brüsseler Allee ziehen.

Wann genau die Planungen weitergehen, weiß auch die Stadtverwaltung zurzeit nicht. "Der weitere Ablauf hängt zunächst davon ab, ob und wann die Bezirksregierung die Änderung des Flächennutzungsplanes genehmigt", erklärt Stadtsprecher Frank Schliffke. Eine Genehmigung kann aber als wahrscheinlich gelten.

(busch)
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