Niederkrüchten Bereit für den Sprung ins kühle Nass

Niederkrüchten · Ab heute ist das Niederkrüchtener Freibad geöffnet. Seit Anfang März haben die Mitarbeiter das Bad für die Saison hergerichtet, alles gereinigt und die Liegewiesen gemäht. Jetzt fehlen nur noch die Badegäste

 Beliebt: der Wettbewerb im Arschbombenspringen.

Beliebt: der Wettbewerb im Arschbombenspringen.

Foto: Ahlen

Die Liegewiesen am Freibad sind frisch gemäht, und das Wasser glitzert in der Sonne. André Janßen, bei der Gemeinde Niederkrüchten zuständig für die Bäder, und Schwimmmeister Detlef Krenz setzen sich für einen kurzen Moment und blicken aufs Wasser. "Wir liegen hier zentral mitten im Ort, und trotzdem ist es so herrlich grün, das Bad ist einfach schön", sagt Krenz, der in den vergangenen acht Wochen beobachtet hat, wie die Natur rund um das Freibad erwachte. Jetzt fehlen nur noch die Badegäste. Allerdings sagt der Wetterbericht, dass die Temperaturen zur Eröffnung am heutigen Samstag alles andere als einladend werden. Die "Eisheiligen" kommen.

 André Janßen kümmert sich bei der Gemeinde Niederkrüchten um die Bäder (links), Schwimmmeister Detlef Kranz ums Freibad.

André Janßen kümmert sich bei der Gemeinde Niederkrüchten um die Bäder (links), Schwimmmeister Detlef Kranz ums Freibad.

Foto: Ahlen

"Und sie wären sicher nicht gekommen, wenn wir nicht beschlossen hätten, jetzt zu eröffnen", sagt Janßen und grinst. Es habe tatsächlich schon den Charakter einer Gesetzmäßigkeit, dass jedes Jahr just zur Eröffnung des Freibads das Wetter schlecht werde. "Warum hat ihr dann nicht einfach schon letztes Wochenende spontan aufgemacht, als das Wetter so klasse war?" - diese Frage vieler Niederkrüchtener kann Janßen auch beantworten: Weil eben nichts dabei "einfach" und spontan" geht, wenn man das Freibad für die Saison öffnen möchte.

Seit Anfang März haben Detlef Krenz und immer ein bis zwei weitere Bedienste plus zahlloser Handwerker das Bad aus dem Winterschlaf geweckt. Das beginnt damit, dass die Eispolster, die auf der Wasseroberfläche liegen, eingesammelt werden. Sie sorgen dafür, dass im Winter keine geschlossene Eisdecke entsteht, die durch Ausdehnen für Schäden sorgen könnte. Das Wasser bleibt nämlich über die Wintermonate im Becken, weil sonst die Fliesen, die immer etwas Feuchtigkeit enthalten, frei liegen würden und platzen könnten.

Drei Millionen Liter Wasser werden dann im März abgelassen. Das allein dauert eine ganze Woche. Dann beginnt die Grobreinigung. Dieses Jahr gab es weniger Frostschäden, dafür aber jede Menge Algen, die sich breit gemacht hatten. Die Leitungen zur Chloranlage mussten erneuert werden, die Bänke, Tische und Mülleimer herausgebracht, vieles gestrichen werden. Die Duschköpfe und Drücker wurden komplett demontiert, gereinigt und wieder zusammengesetzt.

Der Förderverein Niederkrüchtener Bäder hat an zwei Samstagen bei den Arbeiten geholfen. Der Verein will drei Feste in diesem Jahr im Bad organisieren. Das Saison-Eröffnungsfest ist für Samstag, 4. Juni, von 14 bis 19 Uhr geplant. Besucher können kostenfrei am Schnuppertauchen teilnehmen. Außerdem plant der Verein einen Wettbewerb im Arschbombenspringen. Auf einer Wiese soll eine Schlidderbahn eingerichtet werden, auch Spielaktionen möchte der Verein gern im Bad organisieren.

Eintrittspreise und Öffnungszeiten wurden nicht verändert. Abends ist bis 19 Uhr geöffnet. Ein Versuch vor zwei Jahren, an einem Abend bis 20 Uhr zu öffnen und damit mehr Badegäste anzulocken, ist gescheitert. "Es hat sich nach hinten verlagert, aber es sind nicht mehr Menschen gekommen", sagt Janßen. Er erstellt die Dienstpläne für das Personal - eine Herausforderung. Denn ein Schwimmmeister darf nur sechs Stunden am Stück Dienst tun, danach muss ein Kollege übernehmen. Deshalb bedeuteten längere Öffnungszeiten auch sehr schnell deutlich mehr Personal.

So bleibt alles, wie es war. Das Bad in der fantastischen grünen Lage ist bereit. Und Detlef Krenz ist sicher, dass trotz der angekündigten Temperaturen heute die ersten Menschen kommen werden. "Einige nur, um sich die Dauerkarte zu holen, andere aber auch, um eine Runde zu schwimmen." Denn es gebe Stammgäste, nach denen man die Uhr stellen könne. Sie kommen jeden Morgen pünktlich - ohne aufs Thermometer oder in den wolkenverhangenen Himmel zu schauen.

(hah)
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