Brüggen Baustart für das erste Flüchtlingshaus

Brüggen · Im Kreis Viersen will die Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft (GWG) zehn Mehrfamilienhäuser errichten, in denen zunächst Flüchtlinge untergebracht werden sollen. Der Grundstein für das erste Haus wurde jetzt in Brüggen gelegt

Der Grundstein für das erste Haus ist gelegt. Am Eichenweg in Brüggen errichtet die Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft (GWG) ein Mehrfamilienhaus mit zehn Wohnungen, in denen in den kommenden Jahren zunächst Flüchtlinge untergebracht werden sollen. Insgesamt möchte die GWG im Kreis Viersen zehn solcher Häuser bauen. In Brüggen wurde jetzt begonnen, in wenigen Wochen soll in Waldniel der Grundstein für das nächste Haus gelegt werden, ebenfalls mit zehn Wohnungen. Auch in Nettetal soll solch ein Projekt zeitnah realisiert werden.

"Wir möchten, wenn wir bauen, etwas schaffen, was auch passt", sagte Bürgermeister Frank Gellen (CDU) bei der Grundsteinlegung für das Haus am Eichenweg. Schon vor zwei Jahren begannen in Brüggen die Überlegungen, wie man mit Blick auf die steigende Zahl der Flüchtlinge nachhaltigen Wohnraum schaffen könnte. "Das Konzept der GWG hat der Politik und dem Gemeinderat sehr gut gefallen. Wir wollten keine Dauerghettos schaffen, die irgendwann nicht mehr integrierbar sind", sagte Gellen. Er schätze sich glücklich, "heute endlich loszulegen".

267 Flüchtlinge leben derzeit in Brüggen in provisorischen Einrichtungen, zum Teil auch in Containern. "Wenn wir als Bevölkerung nicht einsehen, dass die Menschen vernünftigen Wohnraum brauchen, werden sich die sozialen Probleme vergrößern", so Gellen. Die Nachbarschaft sei über das Projekt informiert worden und akzeptiere es. Der Bürgermeister dankte allen, die am Projekt beteiligt waren und sind.

Am Eichenweg soll nun in Kürze ein modernes Gebäude entstehen, das die Gemeinde für zehn Jahre von der GWG mietet, um dort Flüchtlinge unterzubringen. Der Preis für die Kaltmiete liegt derzeit bei 5,25 Euro pro Quadratmeter.

Das Grundstück ist 1650 Quadratmeter groß, bebaut werden davon 375 Quadratmeter. Geplant sind im Massivbau jeweils vier Wohnungen im Erdgeschoss und in der ersten Etage. Im Staffelgeschoss sollen zwei Wohnungen entstehen. 48 bis 76 Quadratmeter groß werden die Wohnungen sein. 48 Asylsuchende - Familie und alleinstehende Personen - sollen dort untergebracht werden. Sanitäre Einrichtungen, Böden und Türen sollen zunächst in solider, aber sparsamer Qualität ausgeführt werden, erläuterte der Aufsichtsratsvorsitzende der GWG, Günter Werner. Das Gebäude wird aber schon jetzt so vorbereitet, dass es in zehn Jahren um einen Aufzug und Balkone ergänzt werden kann. Auch Verschleißteile sollen ausgetauscht werden. Dann sollen die Wohnungen aufgewertet für den Mietwohnungsmarkt zur Verfügung gestellt werden.

Den Vorgaben der Energieeinsparverordnung entsprechend erhält das Gebäude eine Solaranlage und ein zweischaliges Mauerwerk, das im Erdgeschoss und in der ersten Etage verklinkert und im Staffelgeschoss verputzt wird. Geheizt wird durch eine Zentralheizung mit Brennwerttechnik und Fußbodenheizung. Das gesamte Gebäude wird unterkellert. Vier Stellplätze sind zunächst geplant, werden später mehr Stellplätze benötigt, ist der Platz dafür da.

(bigi)
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