Kreis Viersen Barbie erobert die Dorenburg

Kreis Viersen · In der neuen Ausstellung "Busy Girl - Barbie macht Karriere" dreht sich alles um die blonde Puppe mit ihren vielfältigen Erscheinungsformen. Im Mittelpunkt stehen ihre berufliche Entwicklung und ihr Eindringen in Männerdomänen.

 Barbie-Freunde kommen auf ihre Kosten. Sie erfahren, wie sich die Puppe im Laufe der Jahre gewandelt hat.

Barbie-Freunde kommen auf ihre Kosten. Sie erfahren, wie sich die Puppe im Laufe der Jahre gewandelt hat.

Foto: Achim Hüskes

Für Spielzeug gibt es im Grefrather Freilichtmuseum Dorenburg bereits seit langem eigene Räumlichkeiten, die sich nicht nur bei Kindern großer Beliebtheit erfreuen. Nun hat Spielzeug auch in die Dorenburg selber Einzug gehalten. Genauer gesagt: Barbie. Noch genauer gesagt: 270 Puppen und 52 Häuser. "Busy Girl - Barbie macht Karriere" heißt die Ausstellung, die jetzt eröffnet wurde und bis zum 31. Januar zu sehen ist.

 Bettina Dorfmann (l.) und Karin Schrey sind Barbie-Expertinnen und zeigen ihre Wanderausstellung in der Dorenburg.

Bettina Dorfmann (l.) und Karin Schrey sind Barbie-Expertinnen und zeigen ihre Wanderausstellung in der Dorenburg.

Foto: Hüskes, Achim (achu)

Wenn hier von 270 Puppen (darunter einige seltene und wertvolle) die Rede ist, ist das nur eine ganz, ganz kleine Auswahl aus dem Fundus der Sammlerin Bettina Dorfmann. Die Düsseldorferin hat zu Hause nämlich sage und schreibe 17.000 Barbiepuppen und damit einen Stammplatz im Guinness-Buch der Rekorde. Nun geht es bei der Ausstellung allerdings weniger um die Barbiepuppe als solche, sondern um ihre Entwicklung im Lauf der Jahrzehnte: "Wir zeigen, wie sehr sich das Frauenbild in diesem Zeitraum verändert hat", sagt Museumsleiter Kevin Gröwig.

Da war zuerst die Barbie als biedere Hausfrau. Im Laufe der Jahre emanzipierte sie sich mehr und mehr - agiert als Feuerwehrfrau, Astronautin oder Soldatin. Ganz aktuell kommt sie als Präsidentin daher. Sie ergriff diese Berufe, bevor das in der Gesellschaft akzeptiert wurde. In der wirklichen Welt gebe es, so Museumspädagogin Rabea Badeda, immer noch Trennlinien auf dem Arbeitsmarkt, immer noch typische Männerdomänen. Aber vielleicht bröckeln die Mauern ja bald: Badeda hat sich nämlich umgehört und mehrere Frauen aufgespürt, die es in typischen Männerberufen zu etwas gebracht haben. Die auf großen Tafeln zu lesenden Interviews begleiten die Ausstellung. Zu Wort kommen unter anderem eine Brandmeisterin und eine Schreinermeisterin. "Wir wollen mit diesen Beispielen zeigen, dass Frauen heutzutage in allen Berufen zu finden sind", betont die Museumspädagogin.

 Barbie und Ken trennten sich 2004, sind seit dem Valentinstag 2011 aber wieder zusammen.

Barbie und Ken trennten sich 2004, sind seit dem Valentinstag 2011 aber wieder zusammen.

Foto: Mattel

Die Ausstellung von Bettina Dorfmann und Karin Schrey wandert bereits seit über einem Jahrzehnt von Museum zu Museum, war vor einiger Zeit auch im Kempener Kramermuseum zu sehen. Auch für Karin Schrey geht es weniger um die Puppen selber. Barbie rufe auf der einen Seite wegen der Bedienung weiblicher Rollenklischees Kritik hervor, sei aber auch eine Identifikationsfigur. Die Puppen spiegeln Berufs- und Lebensbilder wider, so dass es mehr eine Frauen- als eine Barbie-Ausstellung ist: "Die Puppe ist das Vehikel, mit dem wir andere Dinge transportieren." Barbie, betont Bettina Dorfmann, sei nicht nur "schön und blond", sie habe auch viele Berufe, in denen sie arbeitet. Barbie gibt es bereits seit über 50 Jahren. In der Dorenburg findet man sie in ihrer Berufswelt, im Sportbereich, im Haushalt, im College, sogar beim Militär. Oft mit dabei ist Ken, ihr langjähriger Freund, von dem sie sich am Valentinstag 2004 trennte. 2011, ebenfalls am Valentinstag, gaben sie bekannt, dass sie wieder zusammen sind. Statistisch gesehen werden weltweit pro Sekunde drei Puppen verkauft.

(RP)
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