Schwalmtal Bald rollen Bagger im Rösler-Stadion an

Schwalmtal · Es hat zwar Verzögerungen gegeben, doch mittlerweiler haben sich die VSF Amern festgelegt: Auch wenn noch Spendengelder fehlen, soll im September mit dem Umbau des Stadions an der Bahnstraße begonnen werden

 Noch spielen die Amerner Kicker auf gewöhnlichem Rasen - hier beim Derby gegen den 1. FC Viersen. Wenn bald der Kunstrasenplatz angelegt wird, weichen die VSF für Training und Spielbetrieb auf den Platz am Happelter aus.

Noch spielen die Amerner Kicker auf gewöhnlichem Rasen - hier beim Derby gegen den 1. FC Viersen. Wenn bald der Kunstrasenplatz angelegt wird, weichen die VSF für Training und Spielbetrieb auf den Platz am Happelter aus.

Foto: Busch

Eigentlich sollte das Rösler-Stadion schon eine Großbaustelle sein. Denn als die VSF Amern im März eine Zugsage über einen 300.000-Euro-Kredit von der NRW-Bank erhielten, visierten sie die Verwirklichung ihres schon lange gehegten Traums vom eigenen Kunstrasenplatz nach Abschluss ihres traditionellen Saisonvorbereitungsturniers Ende Juli an. Doch weil der Verein in der Gesamtkalkulation noch einige offene Fragen klären musste, trat er auf die Bremse. Doch inzwischen steht fest: Im September rollen die Bagger an. Auch weil die Gemeinde Schwalmtal in Aussicht gestellt, sich entgegen vorheriger Aussagen jetzt doch an den Baukosten zu beteiligen.

"Natürlich hätten wir lieber früher begonnen. Aber im Gegensatz zu anderen Vereinen gilt es bei uns zu bedenken, dass wir Eigentümer des Stadions sind. Auch mit Blick auf die Haftungsfragen müssen wir bei solchen Summen ganz besonders gründlich sein", sagt Ulrich Fiedler in seiner Funktion als Vorsitzender des Gesamtvereins. Veranschlagt waren für das Gesamtprojekt mit dem Bau eines Kunstrasens, einer Fluchtlichtanlage, eines Fangzauns, einer 120-Meter-Tartanbahn und einer Sprunggrube für den Schulsport sowie Pflasterarbeiten rund 650.000 Euro. Weil sich die Amerner mit den Schulen in der Zwischenzeit darauf geeinigt haben, auf die Kunststofflaufbahn zu verzichten und dafür auf einer erweiterten Kunstrasenfläche Bahnen zu markieren, konnte die Summe auf 612.000 Euro gedrückt werden. Die muss der gemeinnützige Verein wegen Vorteilen bei der Umsatzsteuer aber nicht komplett aufbringen. Um auf der sicheren Seite zu sein und auch Rücklagen zu haben, wollen die VSF inklusive des Bankkredits 550.000 Euro zusammenbekommen.

Um dieses Ziel zu erreichen, haben sich Fiedler und seine Mitstreiter im Vorstand in den vergangenen Monaten mächtig ins Zeug gelegt. Ihr größter Erfolg: Obwohl Bürgermeister und Kämmerin beim Thema finanzielle Unterstützung für das Projekt mit Verweis auf die leeren Gemeindekassen immer geblockt hatten, scheint es jetzt ein Umdenken zu geben. Nachdem sich Verein und Verwaltung noch einmal zusammengesetzt haben, bestätigt Kämmerin Marietta Kaikos: "Wir haben mit dem Verein gute Gespräche geführt und verschiedene Lösungswege erörtert." Mehr will sie zwar nicht verraten, weil zunächst die politischen Gremien informiert werden sollen. Doch weil das Thema schon im Sportausschuss am 13. September auf der Tagesordnung stehen soll, scheint es schon sehr konkrete Vorschläge zu geben, wo das Geld herkommen soll. "Wir sind sehr zuversichtlich, dass das genehmigt wird", betont Ulrich Fiedler.

Des Weiteren hat sich der VSF-Vorstand noch fleißig um Großspenden bemüht und war erfolgreich. Erst am vergangenen Freitag gab es die Zusage eines Sponsors, an die sich nach Aussage von Fiedler weitere anschließen werden. Auch das Spendenprojekt, bei dem sich Interessenten über eine Internetseite Patenschaften für ein Quadratmeter große Parzellen sichern können, ist gut angelaufen. Knapp über die Hälfte der Flächen sind schon weg. "Das darf aber nicht so verstanden werden, dass wir keine Spenden mehr benötigen. Je mehr Geld wir zusammenbekommen, desto geringer sind die Risiken für den Verein und desto sicherer können wir das Projekt auch stemmen", betont der VSF-Vorsitzende.

Allerdings hat sich der Verein entschlossen, unabhängig von der weiteren finanziellen Entwicklung, den Stadionumbau auf den Weg zu bringen. Ausführendes Unternehmen wir die Strabag Sportstättenbau GmbH sein. Von den Kapazitäten des Unternehmens hängt es jetzt auch ab, wann genau im September die Bagger anrollen. Je nach Witterung werden zwei bis drei Monate Bauzeit veranschlagt. In dieser Zeit werden die Amerner Kicker mit ihrem Trainings- und Spielbetrieb auf den Ausweichplatz am Happelter ausweichen müssen.

(RP)
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