Viersen Allianz holt Zug nach Viersen

Viersen · Wenn im nächsten Frühjahr der so genannte Zug der Erinnerung an den Niederrhein rollt, wird er auch für drei Tage am Viersener Bahnhof Station machen. In den Museums-Waggons wird an die Deportation von Kindern erinnert.

Mit einer Unterschrift wurde es jetzt besiegelt: Vom 13. bis zum 15. März 2011 soll der "Zug der Erinnerung" am Bahnhof Viersen Station machen. Die Verhandlungen mit der Bahn laufen nun von zentraler Stelle aus an. Der "Zug der Erinnerung" fährt bereits seit mehr als drei Jahren durch Deutschland und setzt sich in einer eindrucksvollen Ausstellung mit dem Thema der Deportation von Kindern und Jugendlichen während des Nationalsozialismus auseinander.

In der Region unterwegs

Um die Ausstellungswaggons auch in den Viersener Bahnhof einfahren zu lassen, hat sich in der Kreisstadt in den vergangenen Wochen eine Allianz "Zug der Erinnerung" gegründet, die sich für einen dreitägigen Aufenthalt im Kreis Viersen engagiert hat. Er wird von Mönchengladbach kommend nach dem Aufenthalt in Viersen weiter nach Grevenbroich, Neuss, Krefeld und anderen Städten rollen.

"Für die Schulen im Kreis Viersen besteht das Angebot, sich ganz konkret in einem Teil der Ausstellung inhaltlich durch Recherchen vor Ort einzubinden und diese Ergebnisse in einem Abteil des Zuges zu präsentieren", sagt Angelika Verkaar, Mitglied des Organisationsteams.

Die Allianz ruft alle interessierten Lehrer ab der sechsten Klasse auf, sich aktiv an diesem Projekt mit ihren Klassen zu beteiligen. Geöffnet sein wird die Ausstellung vormittags für angemeldete Schulgruppen oder Vereine, nachmittags und abends wird er für die Öffentlichkeit frei zugänglich sein. "Es ist bereits im Vorfeld der eigentlichen Ausstellung besonders bemerkenswert, dass dieses Projekt einen breiten Konsens der Zustimmung findet", so Angelika Verkaar.

So haben sich verschiedene Organisationen im Kreis Viersen für das Projekt stark gemacht und die Allianz gegründet. Die beiden großen Kirchen sind genau so vertreten wie der Integrationsrat oder die Türkisch-Islamische Union, Childs Horizon, Kolpingsfamilien oder Die Falken. "Aber auch Lehrer als Einzelpersonen engagieren sich in dieser Allianz, damit das Projekt in Viersen realisiert werden kann", berichtet Angelika Verkaar.

Damit das Vorhaben auch aus finanzieller Sicht gelingen kann, benötigt die Allianz entsprechende Mittel, denn die Deutsche Bahn verlangt eine Standgebühr von immerhin 4000 Euro pro Tag. Aber auch hier war die Allianz schon erfolgreich: Neben der Option, eventuell bei Einbindung der niederländischen Nachbarn Euregio-Mittel zu erhalten, üben sich die Kreisparteien im gemeinsamen Schulterschluss und wollen den "Zug der Erinnerung" nicht nur ideell fördern. CDU, SPD, FDP, Bündnis 90 / Die Grünen und Die Linke haben — neben den beiden Kirchen — finanzielle Hilfe für dieses Projekt zugesagt. Auch Landrat Peter Ottmann hat seine Unterstützung zugesichert.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort