Viersen AKH investiert 3,7 Millionen Euro in neue Küche

Viersen · Die Klinik erwägt, künftig auch Schulen und Kindergärten mit warmen Mahlzeiten zu beliefern

 In der neuen Zentralküche (v.l.): Thomas Axer, Geschäftsführer des AKH, Verwaltungsrat Jörg Dickmanns, AKH-Architektin Gabriele Hellwig, Michael Aach, Vorsitzender des Verwaltungsrates, Jochen Häntsch, früheres Mitglied des Verwaltungsrates, Küchenchef Thomas Schleser, Betriebsleiter Thomas Bose, Geschäftsführer Kim-Holger Kreft und Ronald Coenen vom Küchenteam.

In der neuen Zentralküche (v.l.): Thomas Axer, Geschäftsführer des AKH, Verwaltungsrat Jörg Dickmanns, AKH-Architektin Gabriele Hellwig, Michael Aach, Vorsitzender des Verwaltungsrates, Jochen Häntsch, früheres Mitglied des Verwaltungsrates, Küchenchef Thomas Schleser, Betriebsleiter Thomas Bose, Geschäftsführer Kim-Holger Kreft und Ronald Coenen vom Küchenteam.

Foto: AKH

Blitzender Edelstahl, ein Abluftsystem, effiziente Geräte auf 900 Quadratmetern: So sieht die neue Zentralküche des Allgemeinen Krankenhauses (AKH) aus. Insgesamt 3,7 Millionen Euro wurden investiert - davon entfallen 1,4 Millionen Euro auf Leasingkosten für Geräte wie Spülmaschinen.

Für das Krankenhaus eröffnet die Frischproduktionsküche die Möglichkeit, in einem bisher ungenutzten Geschäftsfeld Fuß zu fassen. Dort könnten Mahlzeiten für Schulen oder Kindergärten zubereitet werden. "Diese Chance sehen wir durchaus", sagt Kim-Holger Kreft, Geschäftsführer des AKH Viersen. Dies müsse aber erst im Einzelnen geprüft werden.

Das AKH Viersen wäre damit kein Einzelfall: In Dormagen im Rhein-Kreis Neuss kommen rund 3000 Gerichte aus der Großküche des Kreiskrankenhauses, die an Schulen, Kitas und Altenheime geliefert werden. Andere Häuser wie das Alfried-Krupp-Krankenhaus in Essen lassen den Herd inzwischen kalt und haben komplett auf Catering umgestellt.

"Wir haben uns bewusst für eine Küche entschieden, in der Speisen frisch und nicht nach dem ,Cook und Chill'-Verfahren hergestellt werden", erklärt Kreft. Bei diesem Verfahren werden die Speisen gegart, dann gekühlt und in Konvektomaten (Heißluftöfen) wieder erwärmt. "Wir wollen damit die Bedeutung der Essensversorgung betonen", so der AKH-Geschäftsführer. "Täglich frisch auf den Tisch" trage auch zur Genesung der Patienten bei. Zudem konnten die Arbeitsplätze aus den bisherigen Einzelküchen Viersen und Dülken erhalten werden: Zum neuen Küchenteam in Viersen gehören 30 Mitarbeiter.

1400 Mahlzeiten produzieren sie täglich für Patienten, Kollegen und Besucher. Neben dem Kinderkrankenhaus, dem Kinderhaus und den Patienten in den einzelnen Abteilungen wird die Cafeteria versorgt. Zusätzlich wird das Seniorenhaus St. Cornelius in Dülken mit Mahlzeiten beliefert. 400 Menschen dort erhalten aus der Krankenhausküche Frühstück, Mittag- und Abendessen. Rund 200 Gerichte werden für die Krankenhaus-Mitarbeiter und Gäste in der Cafeteria zubereitet.

Rund 16 Monate wurde im Bestand umgebaut. Dafür wurde die im Untergeschoss befindliche Wirtschaftsabteilung dort aufgegeben. Auf 900 Quadratmetern Fläche sind auch die Spülküche und die Sozialräume zu finden.

Die größere Zentralküche war notwendig, weil das AKH den Standort Dülken (und damit auch die dortige Küche) aufgegeben sowie in Viersen neu- und umgebaut hat. Gesamtinvestitionsvolumen: rund 31 Millionen Euro. Die Küche am Standort Viersen allein genügte den gewachsenen Kapazitäten nicht mehr. "Sie war zudem in die Jahre gekommen", sagt Kim-Holger Kreft. "Für die Mitarbeiter ist die Küche mit ihrer neuen Technik eine starke Verbesserung", sagt Gabrielle Hellwig. Sie leitete den Umbau intern im AKH. Die neue Küche erfülle alle Vorschriften nach dem aktuellen Standard der Lebensmittelverarbeitung. Dieser habe zum Ziel, Gefahren bei der Lebensmittelzubereitung zu vermeiden.

(busch)
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