Schwalmtal Absage für Begegnungszentrum im Haus Gorissen

Schwalmtal · Die Grünen hatten ein umfangreiches Konzept für die künftige Nutzung des Hauses am Waldnieler Markt vorgelegt.

Das denkmalgeschützte Haus Gorissen am Waldnieler Markt, gleich neben dem Rathaus gelegen, wird wohl kein Begegnungszentrum für Schwalmtaler Vereine und Initiativen werden, für Menschen mit und ohne Migrationshintergrund. So hatten es sich die Grünen gewünscht, als sie einen entsprechenden Antrag vorlegten, dem sie gleich ein umfassendes Konzept beifügten. Auch über die Finanzierung hatten sich die Grünen Gedanken gemacht: Sie wollten, dass die Gemeinde beim Land Nordrhein-Westfalen eine Förderung beantragt. Im Rahmen des Sonderprogramms "Hilfen im Städtebau für Kommungen zur Integration von Flüchtlingen" hätte Schwalmtal so einen großen Teil des Geldes erhalten können, das für die Umsetzung nötig wäre.

Doch daraus wird nun nichts. Im Ausschuss für Demografie und Soziales beantragte der CDU-Fraktionsvorsitzende Thomas Paschmanns, den gesamten Beschlussvorschlag der Gemeindeverwaltung abzulehnen. Dem Vorschlag zufolge hätte die Verwaltung die Fördermittel beim Land beantragt und mit dem Antragsteller, also den Grünen, die Kosten genauer ermittelt. Auch hätte man eine befristete Personalstelle beantragt, denn man hätte jemanden gebraucht, der sich um das Begegnungszentrum kümmert.

Man hätte auch versuchen können, das Konzept in einem anderen Gebäude der Gemeinde umzusetzen. Damit hätte man die Kosten für den Kauf von Haus Gorissen gespart. Doch das kam für die CDU alles nicht in Frage. Elf Ausschussmitglieder stimmten dem Antrag von Paschmanns zu, sieben votierten dagegen, es gab eine Enthaltung.

Paschmanns hatte Sympathie für das Vorhaben geäußert, aber auch klar gemacht, dass er dadurch die Konsolidierungsbemühungen gefährdet sehe. Das Vorhaben komme "zur Unzeit", sagte er. Denn wie teuer das Projekt werden könnte, sei nicht klar: Die Summe von zwei Millionen Euro sei vage geschätzt, Kostensteigerungen, die sich aus dem Denkmalschutz ergeben könnten, völlig offen, erklärte die CDU in einer Mitteilung. Sie verwies auch auf laufende Kosten und Personalkosten, die die Gemeinde nach drei Jahren allein tragen müsste.

Auch Kämmerin Marietta Kaikos warnte: Mit den Konsolidierungsmaßnahmen habe die Gemeinde viele Bürger belastet. Gebe es für das Projekt auch nur Folgekosten von 50.000 Euro, würde das einen ganzen Teil der Arbeit der vergangenen Jahre zunichte machen.

Die Grünen hingegen rechneten mit 20.000 bis 30.000 Euro für die Gemeinde, wie Fraktionschef Jürgen Heinen erklärte. Er glaube nicht, dass dies den Konsolidierungsprozess gefährde. Schließlich gehe es auch darum, "jetzt eine Million oder anderthalb Millionen Euro nach Schwalmtal zu holen", so Heinen. Und die Gemeinde weiterzuentwickeln, bedeute nicht, nur Baugebiete zu entwickeln. Mit den Grünen hatten sich auch SPD und FDP dafür ausgesprochen, es wenigstens zu versuchen. Doch damit hatten sie letztlich keinen Erfolg.

(RP)
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