Viersen 29.000 Euro Belohnung für Serienräuber

Viersen · Seit Oktober kam es bundesweit zu 17 Überfällen auf Geldinstitute - auch in Nettetal und Viersen. Staatsanwaltschaft und Die Ermittlungskommission "Brille" ist ihm auf der Spur. Die Belohnungssumme liegt bei 29 000 Euro.

 Die Viersener Sparkassen-Filiale an der Hauptstraße war erst am Mittwoch das Ziel eines Raubüberfalls,. Der Täter konnte entkommen, die Beute aber blieb zurück.

Die Viersener Sparkassen-Filiale an der Hauptstraße war erst am Mittwoch das Ziel eines Raubüberfalls,. Der Täter konnte entkommen, die Beute aber blieb zurück.

Foto: busch

Nachdem am Mittwoch im Abstand von drei Stunden die Sparkassen in Viersen an der Hauptstraße und in Mönchengladbach-Odenkirchen an der Burgfreiheit überfallen worden waren, ähnelten sich die Beschreibungen des Bankräubers enorm. Schon da hatten Polizeisprecher eingeräumt, dass es auffällige Ähnlichkeiten gebe.

Das war schon vorher einmal der Fall, nämlich im Januar, als am 19. Januar die Sparkasse in Nettetal-Schaag, am 21. Januar ein Institut in Willich-Neersen und am 22. Januar eins in Mönchengladbach-Hockstein überfallen worden waren. Auch hier ähnelten sich die Beschreibungen des Täters und seiner Vorgehensweise.

 Das Bild des Täters beim Überfall in Nettetal-Schaag.

Das Bild des Täters beim Überfall in Nettetal-Schaag.

Foto: Polizei

Die Polizei hatte damals erklärt, dass es einen landesweiten Austausch zwischen den Behörden gebe, man einen Zusammenhang zwischen den Taten nicht ausschließe.

Bei der Kreispolizeibehörde im Rhein-Kreis-Neuss ist unterdessen die Ermittlungskommission "Brille" eingesetzt worden. Sie ermittelt überregional und hat inzwischen schon 17 Taten, die seit Oktober 2014 bundesweit, aber mit erkennbarem Schwerpunkt in NRW begangen wurden, zusammengestellt. Die Ermittler gehen davon aus, dass es sich um einen Einzeltäter handelt, auf dessen Konto diese Serie geht.

Sparkasse in Mönchengladbach überfallen
6 Bilder

Sparkasse in Mönchengladbach überfallen

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Die Überfälle wurden alle auf nahezu die gleiche Art begangen: Der Täter trägt entweder eine Perücke, eine Kapuze, eine Kappe oder gleich mehreres davon, häufig auch eine große Brille mit dunklem Gestell. Er tritt unauffällig an den Bankschalter heran und verlangt mit leiser Stimme die Herausgabe von Bargeld - oder zeigt dem Mitarbeiter ein Schreiben mit dieser Forderung. In Schaag und Neersen hatte er dabei eine Pistole vorgezeigt, um seiner Forderung Nachdruck zu verleihen, bei den beiden Überfällen am Mittwoch ist von einer Handgranate oder zumindest einem einer Handgranate ähnlichen Gegenstand die Rede. Er geht dabei so unauffällig und ruhig vor, dass weitere Mitarbeiter oder Kunden den Überfall nicht bemerken.

Die Auswertung der Überwachungskameras und der Zeugenaussagen hat ergeben, dass der Mann etwa 25 bis 35 Jahre alt und 1,70 bis 1,75 Meter groß sein muss. Er hat einen hellen Teint und ist möglicherweise Linkshänder. Zu Haarfarbe oder Frisur können die Ermittler aufgrund der Maskierung keine Aussage machen. Insgesamt hat der Mann nach Polizeiangaben bei den Überfällen "mehrere 10 000 Euro" erbeutet. Die Geldinstitute haben Belohnungen für die Ergreifung des Täters in den jeweiligen Fällen ausgelobt. Insgesamt beträgt die Belohnungssumme 29 000 Euro.

Die Polizei sucht Zeugen, die Hinweise zur Identität des Unbekannten geben können. Die Ermittlungskommission "Brille" ist bei der Kreispolizeibehörde Rhein-Kreis Neuss unter der Telefonnummer 02131 3000 zu erreichen.

(hah)
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