Tönisvorst Zwei Pilotprojekte für Kindergartenabgänger

Tönisvorst · Nach den Sommerferien hat für viele I-Dötzchen mit der Grundschule der "Ernst des Lebens" begonnen. In einem Pilotprojekt begleiteten das Regionale Bildungsnetzwerk des Kreises Viersen, das Amt für Schulen, Jugend und Familie des Kreises sowie Bildungsexperten den Übergang vom Kindergarten in die Schule. Modellkommunen sind Grefrath und Tönisvorst. "Bei den meisten Kindern gelingt der Wechsel von der Kita in die Grundschule problemlos", sagt Susanne Reinartz vom Übergangsmanagement der Kinder- und Jugendförderung im Kreis-Jugendamt. Ziel der Initiative war es, frühzeitig zu erkennen, welchen Kindern der Übergang Probleme bereiten könnte und diese Mädchen und Jungen gezielt zu fördern. "Wir erleichtern Eltern wie Schülern den Einstieg in den Schulalltag", sagt Daniela Schiefner vom Regionalen Bildungsnetzwerk.

Bislang zeichnet sich die Zusammenarbeit zwischen Kita und Grundschule durch einen Mindeststandard aus. Die Intensität der Zusammenarbeit ist abhängig von den handelnden Personen. "Die Kooperationsvereinbarung verpflichtete die verschiedenen Institutionen nun zur Benennung von Ansprechpartnern, einem regelmäßigen Austausch, einer gemeinsamer Jahresplanung und zur Durchführung von gemeinsamen Aktionen", sagt Susanne Reinartz.

In Grefrath waren die Grundschule und alle neun Kindertageseinrichtungen der Gemeinde und auch der offene Ganztag mit im Boot. Sportwissenschaftlerin und Motologin Stephanie Bahr begleitet das Übergangsjahr, zu dem auch ein Einschulungsparcours gehört. In Tönisvorst beteiligen sich drei Tageseinrichtungen aus Vorst, der städtische Offene Ganztag sowie die Vorster Gemeinschaftsgrundschule. Zudem freut sich Bürgermeister Thomas Goßen, dass die Initiative Netzwerk Vorst sowie Diplom Sozialwirtin und Erzieherin Sylvia Siems den Prozess vor Ort begleiten. Zu den gemeinsamen Aktivitäten gehören Infoabende für die Eltern, Schnuppertag im Offenen Ganztag, Besuche der Erstklässler im Kindergarten und eine Schulrallye.

Zudem wenden alle drei beteiligten Tageseinrichtungen das so genannte "Wuppi"-Programm an. Dieses fördert das phonologische Bewusstsein in der Schulvorbereitung. Die Fingerpuppe "Wuppi" begleitete die Kinder beim Übergang in die Schule und hilft ihnen beim Spracherwerb.

"Wir helfen Kindern mit Problemen, leichter ihren Weg zu finden und zu gehen, indem wir ihre Entwicklung gezielt fördern", sagt Susanne Reinartz. Die Eltern haben vor allem immer einen Ansprechpartner. "Dies ist gerade für Eltern wichtig, die ihr erstes Kind in die Grundschule geben."

Die Projekt-Beteiligten werden die Erfahrungen in den beiden Modellkommunen Ende des kommenden Jahres auswerten. Die Ergebnisse stehen dann auch den anderen Städten und Gemeinden des Kreises zur Verfügung. Das Regionale Bildungsnetzwerk führt seit Juni 2014 die beiden Modellprojekte durch. Insgesamt fallen rund 13.000 Euro an. Davon sind 7.700 Euro aus dem Inklusionsfonds des Landes NRW und 5.300 Euro aus Kreismitteln geflossen.

(RP)
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