Tönisvorst Warme Suppe und neue Freunde

Tönisvorst · Vor einem Jahr wurde sie eröffnet, die Suppenküche im St. Töniser Marienheim. Zunächst kamen die Gäste zögerlich. Jetzt sitzen jeden zweiten Mittwoch 60 Besucher in dem gemütlichen Raum des ehemaligen Familienzentrums.

 Die Suppenküche im St. Töniser Marienheim wird von Ehrenamtlern getragen. Das Angebot wird gut angenommen. Nach einem zögerlichen Start treffen sich heute alle zwei Wochen rund 60 Besucher zum Essen und Reden.

Die Suppenküche im St. Töniser Marienheim wird von Ehrenamtlern getragen. Das Angebot wird gut angenommen. Nach einem zögerlichen Start treffen sich heute alle zwei Wochen rund 60 Besucher zum Essen und Reden.

Foto: RP-FOTO WOLFGANG KAISER

Marlies Walter ist zum dritten Mal zur Suppenküche ins Marienheim gekommen. Gemüsesuppe mit Rosenkohl steht diesmal auf der Speisekarte. Als Nachtisch gibt es zur Feier des Tages Schokoladendessert. "Ich finde es hier sehr nett", sagt Marlies Walter. Das Essen sei immer lecker. "Alles wird frisch zubereitet, das schmeckt man." Auch die Atmosphäre sei angenehm, die ehrenamtlichen Helfer sehr freundlich und die anderen Gäste kontaktfreudig.

Vor einem Jahr wurde sie eröffnet, die Suppenküche der katholischen Kirche im Marienheim an der Rue de Sees. Seitdem wird immer in den ungeraden Wochen mittwochs zwischen 11.30 und 13.30 Uhr eine warme Mahlzeit angeboten. "Meistens kochen wir tatsächlich Suppe oder Eintopf", sagt Johannes Thelen, der ehrenamtliche Koch. Im Sommer werde aber auch schon mal gegrillt. "Dann machen wir Kartoffelsalat dazu, das mag jeder", weiß der St. Töniser.

An die Grillnachmittage erinnert sich auch Sabine Schröder gerne. Sie kommt meistens mit ihren Kindern in die Suppenküche. "Wir essen alle gerne hier, es ist immer frisch, abwechslungsreich und lecker." Die Gulaschsuppe sei das Lieblingsgericht der Familie. Dass es gut schmeckt in der Suppenküche, hat sich mittlerweile offenbar herum gesprochen. Als das kostenlose Angebot vor einem Jahr im großen Saal des Marienheims startete, kamen die ersten acht bis neun Besucher sehr zögerlich. Der Speiseraum wurde deshalb in den ehemaligen Kindergarten verlegt. In dem kleineren Raum verloren sich die wenigen Gäste nicht so schnell. "Mittlerweile haben wir regelmäßig um die 60 Gäste", erzählt Johannes Thelen. Weil der Raum im Kindergarten aber viel gemütlicher ist, als der große Saal des Marienheims, und zudem barrierefrei, blieb die Suppenküche dort. Zur Suppe, mit der alles begann, sind mittlerweile noch ein Nachtisch gekommen - mal Obst, mal Kuchen, mal Pudding - und eine Tasse Kaffee für jeden.

"Das Ziel war ja, dass die Menschen miteinander ins Gespräch kommen, neue Kontakte knüpfen", erzählt Pfarrer Ludwig Kamm. Und bei einer Tasse Kaffee klappe das bekanntlich besonders gut. Tatsächlich habe sich schon eine Clique gebildet. "Wir haben eine Gruppe von etwa 20 älteren Damen, die sich immer hier treffen, gemeinsam essen, Kaffee trinken und erzählen", weiß Johannes Thelen, der sich oft zu den Gästen gesellt und mit ihnen plaudert.

Finanziert wird der Mittagstisch über Spenden. Jeder sei willkommen und dürfe kostenlos mitessen, sagen die sieben ehrenamtlichen Helfer. Wer aber einen Euro oder mehr in die kleinen Sparschweinchen werfen möchte, die auf den Tischen stehen, dürfe das natürlich gerne tun. Und bisher sei noch immer genug Geld zusammen gekommen, so dass die Suppenküche kostenneutral arbeiten kann, weiß Thelen.

(WS03)
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