Tönisvorst Vorster Schützen pflegen das Brauchtum

Tönisvorst · Das Schützendorf Vorst feierte bei Sonne satt und einigen Tausend Besuchern glanzvolle Schützenfesttage auf den prächtig geschmückten Straßen und Plätzen.

 Am gestrigen Sonntag erlebte das Schützenfest der Sebastianer seinen Höhepunkt beim großen Festzug mit 1000 schützen und Musikern sowie einer zackigen Parade.

Am gestrigen Sonntag erlebte das Schützenfest der Sebastianer seinen Höhepunkt beim großen Festzug mit 1000 schützen und Musikern sowie einer zackigen Parade.

Foto: Wolfgang Kaiser

Da kann einem auch bei 28 Grad im Schatten noch warm ums Herz werden, wenn man sieht und erlebt, wie die 572 Jahre alte St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft Vorst das Brauchtum hegt und pflegt und alte Schützenherrlichkeit im 21. Jahrhundert lebendig und nachvollziehbar werden lässt. Ein Schützenfest (begonnen am 23. April mit dem Setzen der Offiziersbäume), welches erst am 14. Mai mit dem Kirmesausklang und Brauchtumsfeuer enden wird. Ein Fest, welches Vorst nicht nur zu einem großen Schützendorf werden ließ, sondern auch zu einer Dorfgemeinschaft, denn Alt und Jung feierten gemeinsam im Schatten von St. Godehard.

Das Patronatsfest ist und war fester Bestandteil der Vorster Schützenfeste. Es war ein wirklich tolles Bild, als sich der farbenfrohe Schützenzug am frühen und sonnigen Sonntagmorgen auf den Weg machte zur Festmesse am Haus Neersdonk mit der sich anschließenden Gotthardus-Prozession. Das geöffnete Gotthardusfenster an der Pfarrkirche in Vorst hatten schon am Samstag zahlreiche Gläubige und Schützenfestbesucher in Augenschein genommen. Nicht nur die Straßen und Plätze waren mit 2000 Maien prächtig geschmückt, sondern auch die Godehardkirche an den Bänken mit kleinen Fahnenwimpeln in Gelb sowie die hohen, beeindruckenden Fahnenbänder über dem Altar. Was an den Häusern noch wirkte, waren die alten Vorster Fahnen, die Geschichte verdeutlichten.

Die Maisonne bescherte König Herbert II. (Nilges) und seinem Gefolge grandioses "Kaiserwetter." Das tat auch den Schützenfrauen, den Offiziersfrauen, der Königin Petra I. (Nilges) und den Ministerpaaren Robert und Elisabeth Reiners sowie Uli und Ulla Loyen gut, denn die Kleiderauswahl des Königshauses war nicht nur geschmackvoll, sondern auch farblich aufeinander abgestimmt. Wie es sich für einen König gehört, lag seine Königsburg "vor den Toren von Vorst". Der große Familiennachmittag gehörte ebenso zum Programm wie der Dorfabend. Richtig gut drauf waren schon am Samstag beim Festumzug mit dem Hofstaat das Trommler-und Fanfarencorps Straelen, sodass König Herbert II. spontan auf der Straße tanzte. Hocherfreut waren die Bewohner des neuen Seniorenheims im Kandergarten, denen die Schützen am Samstag nach der Kranzniederlegung am Ehrenmal einen Besuch abstatteten.

Immer wieder gab es für die Schützen am Samstag wie auch am gestrigen Sonntag viel Beifall von einigen Tausend Zuschauern, die ein Schützenspiel auf den Vorster Straßen erlebten, das seinesgleichen sucht. Bemerkenswert dabei ebenso das gute Miteinander der Sebastianer mit den Kandern und den Bürger Junggesellen.

Der absolute Höhepunkt nach dem schwungvollen Königsgalaball am Samstagabend mit den Bruderschaften aus dem Bezirk Kempen im Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften war der Festumzug mit dem Hofstaat, den Ehrengästen sowie einem Dutzend Musikkapellen und Trommlercorps. Es war der musikalischste Festumzug, den Vorst je sah, denn ein Dutzend Kapellen sind eine große Ausnahme bei Schützenfesten. Ein prächtiges abschließendes Schauspiel für einige Tausend Besucher war die Parade auf dem Marktplatz vor der Kirche. Immer wieder brandete Beifall auf. 1000 Schützen und Musikanten legten Zeugnis ab von ihrem Engagement für die Pflege des Brauchtums.

(mab)
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