Tönisvorst Visionen werden meistens unterschätzt

Tönisvorst · Städtische Wirtschaftsförderung und Sparkasse luden gestern zum Unternehmerfrühstück "TönisVorst um acht" ins Café Papperlapapp ein. Gut 60 Handwerker und Geschäftsleute trafen sich.

 Rund 60 Teilnehmer kamen beim ersten Unternehmerfrühstück in diesem Jahr im Café Papperlapapp ins Gespräch.

Rund 60 Teilnehmer kamen beim ersten Unternehmerfrühstück in diesem Jahr im Café Papperlapapp ins Gespräch.

Foto: WOLFGANG KAISER

Bürgermeister Thomas Goßen hatte Schwierigkeiten, sich Verhör zu verschaffen und die Besucher zu begrüßen. Thomas Lengwenings, Leiter Gewerbekunden-Center Tönisvorst von der Sparkasse Krefeld, musste erst gegen ein Milchkännchen klopfen, damit die angeregten Gespräche im Café Papperlapapp unterbrochen wurden. Markus Hergett, Wirtschaftsförderer der Stadt Tönisvorst, war gestern hochzufrieden. Rund 60 Teilnehmer habe sich zum ersten Unternehmerfrühstück im neuen Jahr angemeldet, viele bekannte Gesichter darunter, aber rund 20 bis 30 Prozent waren Neuanmeldungen. Die Stadt plant zusammen mit den Sponsoren Sparkasse Krefeld und Volksbank Krefeld, in diesem Jahr insgesamt sechs solcher Branchentreffs.

Einer der neuen Teilnehmer war Adrian Geiger, der sein neues Startup-Unternehmen "Multiholz" in St. Tönis vorstellte. Das junge Unternehmen stellt Schreibtische aus Massivholz her, die nicht nur höhenverstellbar sind, sondern auch Lademöglichkeiten für Smartphones und Tablets bieten. Sein Slogan lautet "Der Tisch neu definiert". Sein Vater ist der Baubiologe Markus Geiger.

Den Impulsvortrag übernahm "der Fuchs". Der 36-jährige Mediengestalter Matthias M. Fuchs aus Essen wollen den Teilnehmern Mut machen, gewohnte Trampelpfade zu verlassen. Entsprechend der vierten industriellen Revolution durch die Digitalisierung nannte er seinen Kurzvortrag "Marketing 4.0". Er selber versteht sich als Impulsgeber für die KMU, die kleinen und mittleren Unternehmen, die er kmu - konkurrenzfrei, mehrwertig und umsatzsteigernd - machen will. Aus seiner eigenen Praxis erzählte er zwei Fälle, bei den er mit seinen Ideen nicht landen konnte. Die Idee eines Online-Brillenkonfigurators konnte er bei einem Optik-Unternehmen 2003 ebenso wenig platzieren wie die Idee, 1000 iPads an die Leser einer Tageszeitung zu verleasen. Seinem Publikum in Vorst riet er, Visionen zu entwickeln (oder entwickeln zu lassen). Denn Visionen würden unterschätzt werden. Es reiche nicht aus, nur auf seinem Gebiet gut zu sein, um sich selbstständig zu machen. Das Managen und Visionen fehlten oft bei neuen Unternehmen. Durch das Internet kämen täglich neue Visionen hinzu. Dieser Konkurrenz müsse man sich stellen.

(RP)
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