Tönisvorst Verkehr ist größtes Ärgernis für Bürger

Tönisvorst · "Vorst im Fokus" heißt eine Veranstaltung, die der CDU-Parteivorstand ins Leben gerufen hat. Am Samstag gab es ein zweites Treffen mit Partei und Bürgern. Diesmal stand die Bebauung rund um Haus Brempt im Mittelpunkt.

 Günter Körschgen und Dirk Louy vom Vorstand der CDU Tönisvorst hatten zum Rundgang aufgerufen und dazu Bürgermeister Thomas Goßen und Christiane Tille-Gander, planungspolitische Sprecherin der CDU, eingeladen.

Günter Körschgen und Dirk Louy vom Vorstand der CDU Tönisvorst hatten zum Rundgang aufgerufen und dazu Bürgermeister Thomas Goßen und Christiane Tille-Gander, planungspolitische Sprecherin der CDU, eingeladen.

Foto: NORBERT PRÜMEN

Dieses Mal finden nur wenige Bürger den Weg zum Markt, wo Günter Körschgen und Dirk Louy vom CDU-Parteivorstand, Christiane Tille-Gander, CDU-Fraktion, und Bürgermeister Thomas Goßen die zweite Runde von "Vorst im Fokus" starten. Im September hatte es bereits ein erstes Treffen dieser Art gegeben. Das Thema seinerzeit: "Potenziale und Entwicklungschancen". Jetzt geht es um die Bebauung des Grundstücks am Haus Brempt. Bei der anschließenden Diskussion im Café "Papperlapapp" können die Bürger aber auch andere Themen ansprechen, die sie interessieren. Und so kommen die Verkehrssituation im Ortskern und der geplante Bau eines Netto-Markts zur Sprache.

Bürgermeister Goßen und Christiane Tille-Gander, Mitglied des Planungsausschusses, schildern zunächst am Haus Brempt die Neubaupläne. Demnach sollen fünf Mehrfamilienhäuser im Halbkreis um das Herrnhaus angesiedelt werden. Insgesamt sollen 34 Wohneinheiten zwischen 75 und 95 Quadratmetern entstehen. "Weil kein Haus die Traufe von Haus Brempt überragen soll, werden die neuen Gebäude zweigeschossig", erläutert Goßen, der betont, es gebe noch keinen Bebauungsplan. "Wir haben bisher lediglich einen Entwurf vorliegen."

Weil es in Vorst aber Bedarf an Wohnraum gebe, befürworte die Stadt das Vorhaben, das brachliegende Grundstück an der Kokenstraße zu bebauen. "Der parkähnliche Charakter bleibt dabei erhalten", sagt Tille-Gander. Eine Anwohnerin der Kniebeler Straße, in die die Kokenstraße übergeht, äußert Bedenken ob des zu erwartenden Verkehrs. "Das Neubaugebiet Vorst-Nord wird über die Kniebeler Straße angefahren und diese Wohnungen auch", stellt die Frau in der Diskussion fest, "dabei kommt man jetzt morgens schon kaum noch von der Kniebeler Straße auf die Kempener Straße."

Bürgermeister Goßen wiederholt, die gesamte Planung sei noch "diskussionsoffen", so auch die Verkehrsführung. Auch im Ortskern ist der Verkehr ein Thema. Eine aktuelle Messung der Stadt habe ergeben, dass in Spitzenzeiten bis zu 75 Autos pro Stunde die Kuhstraße entlang fahren, teilt Goßen auf Nachfrage mit. Auf der sich anschließenden Seulenstraße seien es deutlich weniger. "Eine Idee, den Verkehr auf der Kuhstraße zu reduzieren, wäre eine Einbahnstraßenregelung", sagt der Bürgermeister. Auch über eine Sperrung mit versenkbaren Pollern zwischen 10 und 18 Uhr können diskutiert werden.

Davon allerdings zeigen sich die anwesenden Geschäftsinhaber gar nicht begeistert. "Dann ist der Innenstadtbereich tot", prophezeit Christina Fliegen. Gisela Scharaf, Anwohnerin der Kuhstraße, moniert, in Vorst fehle ein innerstädtisches Gesamtkonzept. "Das wäre auch wichtig für den Neubau auf dem Kirchengrundstück", sagt die Bürgerin. In diesem Zusammenhang betont Tille-Gander, die Stadt habe gar nicht vor, sofort öffentliche Parkplätze auf der Rückseite der Häuser an der Kuhstraße zu bauen (die RP berichtete), wolle sich aber die Möglichkeit offen halten, indem sie an dem alten Bebauungsplan festhalte.

Auf die Frage nach dem geplanten Netto-Markt an der Anrather Straße erklärt Bürgermeister Goßen, die Bezirksregierung habe ihre Zustimmung noch nicht gegeben, weil ein paar Fragen unbeantwortet seien. "Ich bin aber optimistisch, dass die Sache gut endet und der Discounter kommt."

(WS03)
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