Tönisvorst Tönisvorst: Ein eigener Kandidat für den Landtag?

Tönisvorst · Die CDU Tönisvorst muss wichtige Personalentscheidungen treffen. Mittwochabend kam der Vorstand zusammen.

 Dirk Louy, zurzeit Mitarbeiter der CDU-Landtagsfraktion.

Dirk Louy, zurzeit Mitarbeiter der CDU-Landtagsfraktion.

Foto: CDU

Zum ersten Mal wird Tönisvorst bei einer Landtagswahl aus dem Kreis Viersen gelöst und dem Wahlkreis Krefeld-Süd zugeschlagen. Gestern Abend kam der Vorstand der CDU Tönisvorst unter Leitung des kommissarischen Leiters Dr. Marcus Optendrenk zusammen, um zu beraten, ob Tönisvorst gegenüber Krefeld einen eigenen Kandidaten aufstellt oder nicht. Im Gespräch als möglicher Kandidat ist Dirk Louy (40), wissenschaftlicher Mitarbeiter der CDU-Landtagsfraktion in Düsseldorf. Der Sohn der Stadtverordneten Hannelore Louy aus Vorst stammt aus Tönisvorst.

 Günter Körschgen wurde für den CDU-Vorsitz vorgeschlagen.

Günter Körschgen wurde für den CDU-Vorsitz vorgeschlagen.

Foto: CDU

Am 28. Juni sollen die CDU-Mitglieder des Wahlkreises, also Tönisvorst und Krefeld-Süd, den Kandidaten im Gymnasium Horkesgath in Krefeld nahe der Stadtgrenze zu St. Tönis küren. Von der Zahl der Mitglieder ist Tönisvorst mit 25:75 Krefeld weit unterlegen, doch der Krefelder CDU ist es nicht gelungen, sich auf einen einzelnen Kandidaten zu einigen. Bis heute sind drei Kandidaten im Rennen: Simone Roemer, Britta Oeller und Peter Kaiser.

Mit 40 ist Dirk Louy der jüngste Kandidat im Wahlkreis-Quartett, durch seine Tätigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter der Landtagsfraktion dürfte er im Landtag bestens vernetzt sein. Nur Peter Kaiser hat bereits von 2005 bis 2010 unter Rüttgers Landtagserfahrung.

Als Louy Umweltwissenschaften an der Universität Trier studierte, war er auch schon politisch aktiv. So wurde er zum Vorsitzenden des JU-Kreisverbandes Trier gewählt - was gerade die Krefelder JU interessieren dürfte, die die 43-jährige Studienrätin Simone Roemer als eine junge Kandidatin unterstützt. In seinem Steckbrief schreibt Louy über sich: "Von der Realschule zur Doktorarbeit, lache viel, zielstrebig und engagiert, hilfsbereit, mag Musik von Händel bis Peter Fox." In Trier hatte Louy die Internetseite "Flietenführer" betrieben. Flieten, gebratene Hühnerflügelchen, sind eine Trierer Spezialität. In Düsseldorf gehört Louy im Landtag dem CDU-Arbeitskreis Klimaschutz, Umwelt, Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz an.

Von Krefelder Seite haben zwei Frauen und ein Mann Interesse an einer Kandidatur für den Landtag angemeldet, alle drei gehören dem Krefelder Stadtrat an. Die 43-jährige Simone Roemer, Lehrerin an einem Berufskolleg, wird von der Jungen Union unterstützt. Sie gehört dem CDU-Kreisvorstand Krefeld an und ist Vorsitzende des CDU-Stadtbezirks Mitte.

Die zweite Frau im Rennen ist Britta Oellers, ebenfalls 43 Jahre alt. Die gelernte Bankkauffrau ist in Krefeld stellvertretende CDU-Fraktionsvorsitzende. Ihr Wahlkreis ist Fischeln-Süd. Peter Kaiser ist der dritte Krefelder Anwärter. Der 50-jährige Konditormeister und Landesinnungsmeister ist Vorsitzender der Mittelstandsvereinigung in Krefeld und wird von der MIT unterstützt. Kaiser, der in Forstwald beheimatet ist, war während der schwarz-gelben Koalition von Ministerpräsident Jürgen Rüttgers von 2005 bis 2010 bereits einmal Abgeordneter im Landtag. Das würde Kaiser gerne 2017 fortsetzen.

Die weitere Vorgehensweise will Dr. Marcus Optendrenk, kommissarischer Vorsitzender der Tönisvorster CDU, begleiten und moderieren. Gestern Abend musste der Vorstand sich entscheiden, einen eigenen Kandidaten für die Landtagskandidatur ins Rennen zu schicken oder nicht. Bei der Kür am Dienstag, 28. Juni, haben dann die Mitglieder das Wort. Hatten in Krefeld bisher nur Delegierte die Kandidaten gewählt, können jetzt alle Mitglieder aus dem Wahlkreis wählen. Da entscheidet dann die Präsenz.

Optendrenk möchte die andere Wahlfrage solange erst einmal verschieben. Für Tönisvorst wird nach den diversen Rücktritten ein neuer Vorstand, vor allem ein Vorsitzender gesucht. Intern vorgeschlagen sein soll Ratsherr Günter Körschgen (73). Diese Personalie hat Optendrenk gestern weder bestätigt noch dementiert.

(RP)
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