Tönisvorst Pfarrer Kamms Ruhestand ist Thema bei Pfarrversammlung

Tönisvorst · Es ist ein beeindruckendes Bild, das Christa Thomaßen bei der Pfarrversammlung am Sonntagvormittag in der Mitte des Saals von Haus Vorst aufbaut. Aus vielen kleinen Bausteinen entsteht nach und nach ein Gotteshaus. Als Bausteine verwendet die Vorsitzende des Pfarreirats von St. Godehard bunte Zettel, auf denen die kirchlich organisierten Gruppen stehen, die es in der katholischen Vorster Pfarre gibt.

 Wie es mit St. Godehard weitergeht, interessierte viele Gemeindemitglieder. Sie kamen gestern zur Pfarrversammlung.

Wie es mit St. Godehard weitergeht, interessierte viele Gemeindemitglieder. Sie kamen gestern zur Pfarrversammlung.

Foto: Norbert Prümen

Rund 40 Zettel sind es schließlich, die auf dem Boden liegen. Die Kolpingsfamilie ist dabei, die Caritas, die Messdiener und die Sternsinger, der Beerdigungsdienst und das Krippenteam gehören dazu. Es gibt einen Kinder- und Jugendchor, die Seniorenhilfe, den Orgelbauverein und den Arbeitskreis Familie. Wer das sieht, hat keinen Zweifel daran, dass Vorst ein lebendiges Gemeindeleben hat und das auch behält, wenn Pfarrer Ludwig Kamm Anfang Juli in den Ruhestand geht.

Dennoch wird sich einiges ändern in der Pfarre, denn künftig wird es keinen "Vorster Pfarrer" mehr geben, sondern mit Propst Thomas Eicker, Pfarrer Marc Kubella und Pfarrvikar Klemens Gößmann drei Priester, die für die gesamte Gemeinschaft der Gemeinden (GdG) Kempen-Tönisvorst zuständig sind. Vor Ort soll ein neues Gremium, Arbeitstitel "Gemeindevorstand", gebildet werden, das Ansprechpartner für die Katholiken ist und organisatorische Aufgaben übernimmt.

 St. Godehard steht vor einem Umbau: Einen Vorster Pfarrer wird es ab Juli dort nicht mehr geben.

St. Godehard steht vor einem Umbau: Einen Vorster Pfarrer wird es ab Juli dort nicht mehr geben.

Foto: Kaiser

Wie dieses Gremium sich zusammensetzt, erklärt Gemeindereferentin Stefanie Müller den 200 Versammelten im Saal: "Mitglieder aus dem Pfarreirat, dem Kirchenvorstand, die Pfarrsekretärinnen, eine Gemeindereferentin und Ehrenamtler sollen als Team geistliche Impulse geben, die Identität der Gemeinde stärken und das Gemeindeleben planen und organisieren." Auch den Kontakt zu den Einrichtungen und der Kommune solle dieses Team pflegen.

Auf die Frage, wie die Kirche die dafür nötigen Ehrenamtler finden wolle, sagt Stefanie Müller, dass es offensichtlich bereits viele engagierte Menschen in der Vorster Gemeinde gebe und die aktuelle Pfarrversammlung auch Werbung für ein Ehrenamt in der Kirche sei. Weg von Hierarchien, hin zu einem intensiven Miteinander, in das sich jeder einbringen könne, das sei der neue Weg, erklärt Propst Eicker, der leitende Pfarrer der GdG. "Es geht darum, die Zukunft der Kirchengemeinde verantwortlich in den Blick zu nehmen und ein Konzept zu entwickeln, das uns einen großen Schritt nach vorne bringt." Dabei sollen Hauptamtler und Ehrenamtler auf Augenhöhe zusammen arbeiten, betont der Propst.

Damit es auch weiterhin Ansprechpartner für die Belange rund um das Gemeindeleben gibt, sollen die Telefonnummern der jeweils Verantwortlichen für die verschiedenen Bereiche veröffentlicht werden. Auch ein Seelsorger-Notruf werde eingerichtet, verspricht Eicker auf Nachfrage. Außerdem bleibe das Pfarrsekretariat im Ort. Was denn mit dem Pfarrhaus passiere, will ein Zuhörer wissen. Martin Dahmen vom Kirchenvorstand sagt, Haus und Grundstück an der Kuhstraße würden derzeit überplant. Voraussichtlich baue die Kirchengemeinde 15 barrierefreie Wohnungen auf dem Gelände.

(WS03)
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