Tönisvorst Mordprozess: Kein Ende absehbar

Tönisvorst · Es wäre wohl für viele der Beteiligten im Prozess gegen fünf junge Angeklagte, die in St. Tönis einen Rentner beraubt, gequält und getötet haben sollen, eine Erleichterung, wenn das Urteil im Fall der fünf angeklagten Jugendlichen vor dem Krefelder Landgericht wie geplant am 21. Dezember fallen würde. Die Rechnung scheint allerdings nicht aufzugehen.

Tönisvorst: Raubmord vor Gericht in Krefeld
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81-Jähriger getötet: Prozess nach Raubmord in Tönisvorst

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Foto: Thomas Lammertz

Die Kammer muss sich mit weiteren Beweisanträgen der Verteidigung befassen. Wird den Anträgen gefolgt, wird es wohl weitere Verhandlungstage im kommenden Jahr geben. Bis zum kommenden Donnerstag soll die Entscheidung fallen.

Zum einen soll das Gericht prüfen, ob die Schwester eines Angeklagten als Zeugin geladen wird. Die Schwester des inzwischen 22 Jahre alten Mannes aus Straelen soll etwas dazu sagen können, wie er sich über die Tat äußerte. Zum anderen sollen Vernehmungsprotokolle verlesen werden, die bei dem polizeilichen Verhör eines Angeklagten aufgezeichnet wurden. Der Verteidigung geht es darum, ob der Mann ordnungsgemäß belehrt wurde. Andernfalls könnte man ein eventuell abgelegtes Geständnis nicht verwerten. Die ordnungsgemäße Belehrung war bereits durch die Polizeibeamten bestätigt, vom Angeklagten aber verneint worden. Die Anwälte der Angeklagten bestehen außerdem auf ihrem Recht, die Aufzeichnungen der Telefonüberwachung noch zu hören. Dies war ihnen zuvor zugesagt worden, aufgrund logistischer Probleme aber nicht zustande gekommen. Der Prozess wird übermorgen fortgesetzt.

(bil)
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