Tönisvorst Messkreis für Senioren sucht Nachwuchs

Tönisvorst · Kaum war Hildegard Schepers von Krefeld nach St. Tönis gezogen, hatte die pensionierte Grundschulleiterin schon ein Ehrenamt in der katholischen Kirche inne. "Es gab einen Kennenlern-Abend für Neubürger, und dort sprach mich eine Mitarbeiterin der Kirchengemeinde an", erinnert sich die Seniorin. Die Frau suchte Ehrenamtler, die den rollstuhlfahrenden Bewohnern des St. Töniser Altenheims dabei helfen, freitags an den Nachmittagen in die Krankenhauskapelle zu kommen, um dort den Gottesdienst zu feiern.

 Insgesamt zwölf Ehrenamtler holen jeden Freitag Rollstuhlfahrer aus dem Altenheim ab und bringen sie in die Kapelle des Krankenhauses.

Insgesamt zwölf Ehrenamtler holen jeden Freitag Rollstuhlfahrer aus dem Altenheim ab und bringen sie in die Kapelle des Krankenhauses.

Foto: WOLFGANG KAISER

Hildegard Schepers, die ihr Leben lang als Grundschullehrerin mit jungen Menschen zu tun hatte, war gerne bereit, sich jetzt um alte Menschen zu kümmern. Die gebürtige Krefelderin stieg in das Zweierteam ein und bekam schon nach kurzer Zeit die Leitung übertragen. Gut 20 Jahre ist das jetzt her. Seitdem hat Hildegard Schepers einen festen Helferstamm von zwölf Ehrenamtlern aufgebaut, die jeden Freitagnachmittag Rollstuhlfahrer aus dem Altenheim und aus dem Krankenhaus abholen und in die Kapelle bringen.

Außerdem hat die 82-Jährige ebenso wie zwei weitere Ehrenamtler aus der Gruppe die bischöfliche Erlaubnis, die heilige Kommunion an die Menschen auszuteilen, die bettlägerig sind. "Nach dem Gottesdienst werden die Rollstuhlfahrer zurück in ihre Zimmer gebracht und wir teilen noch die Hostien an die Menschen aus, die ihr Bett nicht mehr verlassen können", erzählt die Seniorin. Dass es dabei auch immer wieder das ein oder andere persönliche Gespräch gibt, gehört für Hildegard Schepers dazu: "Ein bisschen Zeit muss man für die Menschen schon mitbringen."

Obwohl die 82-Jährige jetzt schon weiß, dass sie die Gruppe und die Menschen, die von ihr betreut werden, vermissen wird, will sie sich langsam zurückziehen aus der Arbeit. "Wir haben einen sehr geschwisterlichen Umgang miteinander und es gibt eine große Hilfsbereitschaft untereinander", schwärmt Hildegard Schepers von ihrer Gruppe. Auch zu den Bewohnern des Altenheims seien im Laufe der Jahre persönliche Beziehungen entstanden. Dennoch möchte die 82-Jährige die Arbeit in jüngere Hände legen. "Dafür brauchen wir aber vor allem mehr Menschen, die die Hostien austeilen dürfen", sagt Schepers.

Wer den Messkreis unterstützen möchte, kann freitags um 15.30 Uhr zum Gottesdienst in die Kapelle des St. Töniser Krankenhauses kommen und sich selbst ein Bild von der Gruppe und von der Arbeit machen.

(WS03)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort