Tönisvorst Meisterhafte Schinken aus der Region

Tönisvorst · Bei der Schinkenprüfung der Fleischerinnung Niederrhein Krefeld-Viersen-Neuss nahmen 15 Betriebe mit 53 verschiedenen rohen und gekochten Schinken teil. Der Publikumspreis im Vorster "Tafelsilber" ging an die Metzgerei Lowis.

 Ihre Pokale und Urkunden erhielten die bei der Schinkenprüfung erfolgreichen Fleischermeister vom Ehrenpräsidenten des Deutschen Fleischerhandwerks, Manfred Rycken (rechts).

Ihre Pokale und Urkunden erhielten die bei der Schinkenprüfung erfolgreichen Fleischermeister vom Ehrenpräsidenten des Deutschen Fleischerhandwerks, Manfred Rycken (rechts).

Foto: Wolfgang Kaiser

Eigentlich ist Dirk Louy Naturwissenschaftler, außerdem stellvertretender Vorsitzender der CDU in Tönisvorst. Diesmal war sein Sachverstand auf einem ganz anderen Gebiet gefragt. Er hatte wie andere auch gerade im Vorster Restaurant "Tafelsilber" Platz genommen. Metzgermeister Jakob Kohnen brachte den ausgesuchten Testern jede Menge Schinken an die vier Tische. Wie in jedem Jahr fand erneut eine Schinkenprüfung statt.

"Hm, lecker, das könnte ein Serranoschinken sein, der schmeckt so südländisch", war der Kommentar von Louy bei Schinken Nr. 18. Und die anderen Vorkoster, darunter Verkäuferin Sandra Krüll oder der Leiter des Neusser Veterinäramtes, Frank Schäfer, waren sich einig. Dies gibt die Höchstnote von 50 Punkten. Entscheidend war für die Juroren neben Geruch und Geschmack: das Aussehen der Koch- und Rohschinken oder die Konsistenz. Für zu feuchten, zu trockenen, zu salzig oder zu fischig schmeckenden Schinken gab es Abzüge.

 Jedes Produkt war für die Tester im Restaurant Tafelsilber in Vorst anonym, war also den einzelnen Betrieben nicht zuzuordnen.

Jedes Produkt war für die Tester im Restaurant Tafelsilber in Vorst anonym, war also den einzelnen Betrieben nicht zuzuordnen.

Foto: Kaiser Wolfgang

Für den richtigen Zuschnitt sorgte der Vorster Metzgermeister Markus Helbig, der selbst einige Produkte abgegeben hatte, wie unter anderem auch Jakob Kohnen oder Simon und Ernst Heiss (Oedt). Kempen war durch Klaus Gerlach und Michael Vander vertreten.

Insgesamt hatten sich an der Prüfung 15 Betriebe mit 53 verschiedenen Schinken beteiligt. Die Metzger kamen nicht nur aus dem Kreis Viersen. Denn seit Februar dieses Jahres gibt es den neuen Verbund der Fleischerinnung Niederrhein Krefeld-Viersen-Neuss, mit einem neuen Obermeister, Willi Schillings (Neuss). "Unserer Innung gehören derzeit 32 Betriebe aus dem Kreis Viersen an, 23 aus Neuss und neun aus Krefeld", erklärte Schillings.

Man ließ es sich schmecken. Einmal mehr hatte Jakob Kohnen das Ganze vorbereitet. Der 61-jährige Vorster war viele Jahre der Obermeister gewesen; nach der Fusion macht er als Stellvertreter weiter. "Super, hier gibt es tolle Produkte", hatte die Geschäftsführerin des nordrhein-westfälischen Innungsverbandes, Sabine Görgen, gerade einen leckeren Spargelschinken erwischt. Und nebenan am Tisch Nummer Eins Ehren-Obermeister Jürgen Heck einen Schwarzwälder Schinken, mit optimalem Aroma. "Dieser Kochschinken ist mir etwas zu salzig", meinte indes Birgit Balster an einem anderen Tisch; dafür gab das Team immerhin noch 46 der möglichen 50 Punkte.

Der Chef des Vorster Restaurants "Tafelsilber", David Lünger, gab leckeres Fingerfood dazu, bat am Abend auch seine anderen Gäste im Lokal, die vielen Schinken mal zu probieren. Schließlich sollte erneut ein "Publikumspreis" vergeben werden. Die Gäste stimmten dann ab und setzten den Rosmarin-Schinken der Metzgerei Lowis aus Baesweiler-Setterich an die Spitze.

Wie gut die 53 Produkte waren, sieht man schon daran, dass es dafür 41 Mal die Goldmedaille gab, neben neun Silber- und drei Bronze-Auszeichnungen.

(wsc)
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