Tönisvorst Leerstehende Häuser werden abgerissen

Tönisvorst · Die Gemeinnützige Wohnungsgenossenschaft des Kreises hat die vier Häuser in St. Tönis gekauft, die seit etlichen Jahren leer stehen. Sie sollen zum Teil abgerissen und neugebaut werden. 2017 sollen so 35 bis 40 neue Wohnungen entstehen.

 Auch dieses leerstehende Haus an der Leipziger Straße 70 soll abgerissen werden. Die Pfarrgemeinde Geldern, die mehrere Häuser geerbt hatte, verkauft diese Immobilien an die GWG, die dort neue Häuser errichten will.

Auch dieses leerstehende Haus an der Leipziger Straße 70 soll abgerissen werden. Die Pfarrgemeinde Geldern, die mehrere Häuser geerbt hatte, verkauft diese Immobilien an die GWG, die dort neue Häuser errichten will.

Foto: KAISER

Es tut sich etwas auf dem Wohnungsmarkt in St. Tönis. Die Gemeinnützige Wohnungsgenossenschaft, kurz GWG, des Kreises Viersen hat den Zuschlag für die vier Häuser bekommen, die Christel Siemes aus Geldern jahrelang leer stehen ließ. Auf der Ludwig-Jahn-Straße, der Rue de Sees und der Leipziger Straße stehen die Häuser, die die Landwirtin bei ihrem Tod im Frühjahr 2015 der katholischen Kirchengemeinde Geldern vermacht hat. Insgesamt sind es 2000 Quadratmeter Wohnfläche oder 36 Wohnungen, die der katholischen Kirche seitdem gehören.

"Wir haben jetzt im Kirchenvorstand die Entscheidung getroffen, dass die GWG des Kreises Viersen die Häuser bekommen soll", sagt Karl Roeling vom Kirchenvorstand. Es habe eine Vielzahl von Bietern gegeben, aber: "Wir haben den sozialen Aspekt in den Vordergrund gestellt." Diether Thelen von der GWG will nicht zu viel verraten. "Wir haben den Notarvertrag ja noch gar nicht unterschrieben", sagt der GWG-Vorstand, für eine konkrete Planung sei es deshalb noch zu früh. Vermutlich aber müssten die Häuser abgerissen und neu gebaut werden.

"Die Häuser stehen seit 15 Jahren und länger leer", weiß Thelen. Die Dächer seien undicht, und der einfallende Regen habe die Bausubstanz stark angegriffen. Auch der Zuschnitt der insgesamt 36 Wohnungen sei teilweise sehr ungünstig. Und aus energietechnischer Sicht seien die Häuser natürlich absolut nicht mehr auf dem neuesten Stand. "Vermutlich werden wir das große Haus an der Leipziger Straße 70 mit den 16 Wohnungen zuerst abreißen", verrät Thelen.

Noch in diesem Jahr solle mit Abriss und Neubau begonnen werden. "Bis Ende 2017 möchten wir die neuen Wohnungen den Mietern zur Verfügung stehen", sagt der GWG-Mann. Dabei sollen die Ausmaße der jetzigen Häuser nicht überschritten werden. "Wir haben nicht vor, Hochhäuser zu errichten", sagt Thelen. Vielmehr werde angestrebt, die Wohnfläche und die Anzahl der Wohnungen in etwa beizubehalten.

Profitieren soll von den rund 35 neuen Sozialwohnungen der GWG in St. Tönis vor allem die Bevölkerung, für die es heute oft schwer ist, eine bezahlbare Mietwohnung zu finden. Vor diesem Hintergrund und wegen der Unterbringung von Flüchtlingen ist die GWG auch bereits in Gesprächen mit der Stadt, wie Thelen sagt.

Was die Flüchtlingsunterbringung betrifft, haben sich in St. Tönis aber noch weitere Möglichkeiten eröffnet. So hat die evangelische Kirchengemeinde sich bereit erklärt, das alte Gemeindezentrum für die Flüchtlingsunterbringung zur Verfügung zu stellen. Laut Pfarrerin Daniela Büscher-Bruch könnten 30 bis 40 Menschen in dem ehemaligen Gemeindezentrum untergebracht werden. Kochräume und sanitäre Einrichtungen seien vorhanden. "Allerdings gibt es einen Sanierungsbedarf", sagt die Pfarrerin.

Auch die katholische Kirche überlegt, ob sie der Stadt die oberen Räume des Marienheims an der Friedensstraße für Flüchtlinge zur Verfügung stellen soll. Fünf Wohnungen könnten dem Vernehmen nach dort entstehen. "Wir haben alle angesprochen auf der Suche nach Räumlichkeiten für Flüchtlinge", sagt Stadtsprecherin Catharina Perchthaler, "aber wir sind noch in der Planungsphase." Die Räume der Kirchengemeinden müssten besichtigt und die Frage, wer in die Sanierung investiert, noch geklärt werden.

(WS03)
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