Tönisvorst Kindergärten fit für die Zukunft machen

Tönisvorst · Die gemeinnützige Horizonte GmbH Viersen übernimmt zum 1. Januar sechs katholische Kindertagesstätten in St. Tönis, Vorst, Kempen und St. Hubert. Das Personal wird übernommen, für Eltern und Kinder bleibt alles beim Alten.

 Gestern in der Kita Marienheim in St. Tönis (von links): Sylvia Kloss, Monika Hübner-Karges, Marianne Heußen, Andreas Bodenbenner, Hildegard Trosky-Michalek, Maria Leyendeckers und Dr. Thomas Eicker.

Gestern in der Kita Marienheim in St. Tönis (von links): Sylvia Kloss, Monika Hübner-Karges, Marianne Heußen, Andreas Bodenbenner, Hildegard Trosky-Michalek, Maria Leyendeckers und Dr. Thomas Eicker.

Foto: WOLFGANG KAISER

Der Katholische Kirchengemeindeverband Kempen/Tönisvorst wird zum 1. Januar 2017 die Betriebsträgerschaft aller sechs katholischen Kindertagesstätten an die gemeinnützige Trägergesellschaft für katholische Tageseinrichtungen für Kinder in Viersen übertragen. Im Marienheim stellten die Beteiligten gestern ihre Pläne und Gründe vor. Propst Dr. Thomas Eicker erläuterte dabei den Prozess, der vom Bistum Aachen angestoßen wurde und bereits seit Anfang des Jahres läuft.

Unter dem Gedanken "Zukunft sichern, Qualität weiterentwickeln" hat Aachen auf die immer höheren Anforderungen für Kindertagesstätten reagiert und vorgeschlagen, sich zusammenzutun und die Verwaltung der Kindertagesstätten an eine externe, kirchliche Gesellschaft abzugeben. Bistumsweit wurden vier Gesellschaften gegründet, für Stadt und Land Aachen, Mönchengladbach mit Heinsberg, Düren plus Eifel sowie für die Regionen Kempen, Viersen, Krefeld und Meerbusch. Letztere gab sich den Namen "Horizonte" und wurde bereits im Jahr 2013 gegründet.

Erste Überlegungen zu einer Betriebsübertragung hat es im Kirchengemeindeverband Kempen Tönisvorst Anfang 2016 gegeben. Der Kita-Ausschuss und die kgv-Verbandsversammlung berieten das Projekt, zuerst allein, dann zusammen mit Horizonte, aber auch mit einer Fachberaterin des Caritasverbandes Aachen. Eine Sondergruppe Kita-Trägerschaft bildete sich, Träger und die Kita-Leiterinnen diskutierten miteinander, ein externer Fachberater für Organisation und Supervision wurde eingeschaltet, auch das Pastoralteam beriet über diese Veränderungen. Nach den Beschlüssen wurden im Oktober alle Mitarbeiterinnen der sechs Einrichtungen, die Elternbeiräte in Kempen und in Tönisvorst informiert. Inzwischen wurden Elterninformationen in den sechs betroffenen Kitas verteilt.

Da dieser Prozess so transparent gehalten wurde und alle Beteiligten eingebunden worden waren, hat es auch keine Probleme seitens der Eltern gegeben. Im Grund genommen wird sich in den sechs katholischen Kindertagesstätten St. Antonius in St. Tönis, Christ König in Kempen, St. Godehard in Vorst, Hermann-Josef in Kempen, Marienheim in St, Tönis und St. Raphael in St. Hubert nach dem 1. Januar 2017 auch nicht viel ändern. Das Personal wird übernommen und bleibt erhalten, ebenso verändern sich nicht die Gruppen oder Gruppenstärken.

Warum macht man dann das Ganze? Hildegard Trosky-Michalek, Geschäftsführerin von Horizonte, legt Wert darauf, dass die Einrichtungen "pastorale Orte der Kirchengemeinde" sind und bleiben. Die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter werden von der pädagogischen und wirtschaftlichen Verantwortung entlastet. Die Anforderungen, die das KiBiz (Kinderbildungsgesetz) mit der Einführung von Angeboten für Kinder unter drei Jahren heute an die frühkindliche Bildungsarbeit stellt, sind gestiegen und erfordern eine besondere Unterstützung der Mitarbeiterinnen in den Kindertagesstätten. Die Leitungen haben die Möglichkeit, bei allen anfallenden pädagogischen Fragestellungen Unterstützung bei der Kindheitspädagogin Julia Wessel von Horizonte anzufordern. Sie wird Anfang des neuen Jahres in allen sechs Einrichtungen hospitieren. Außerdem sollen alle Mitarbeiterinnen durch Schulungen und Fortbildungen gefördert werden. Eine erste, ganz konkrete Entlastung wird bei der Barkasse für Essensgelder gesehen. Horizonte will das Essensgeld bargeldlos per Lastschrift einziehen lassen. Außerdem wird der Einkauf zentral geregelt.

Propst Eicker weiß, dass Eltern in kaum einer anderen Lebensphase ansprechbarer sind für Fragen religiöser Orientierung. So planen die sechs Kindertagesstätten der GdG Kempen/Tönisvorst erstmalig eine gemeinsame religiöse Wallfahrt mit den Schulkindern und den Familien ihrer Einrichtungen. Das Datum steht schon fest: 23. Juni 2017.

(RP)
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