Tönisvorst Joey Kelly - der Mann ohne Grenzen

Tönisvorst · "No Limits", keine Grenzen, ist der Vortrag überschrieben, den Joey Kelly, Extremsportler, Autor, Unternehmer und Mitglied der Kelly-Family, im Maria-Hilf-Krankenhaus hält.

 Krankenhaus-Prokurist Andreas Schönleber und Lauftrainer Christian Jacobs begrüßten gestern Joey Kelly (von links) zu seinem Vortrag.

Krankenhaus-Prokurist Andreas Schönleber und Lauftrainer Christian Jacobs begrüßten gestern Joey Kelly (von links) zu seinem Vortrag.

Foto: Prümen

Gesungen hat er nach eigener Aussage nie gerne, reden tut er dafür umso lieber. Joey Kelly war gestern Vormittag zu Gast im Maria-Hilf-Krankenhaus, um von seinen Erfahrungen als Extrem-Sportler zu berichten und die etwa 100 Zuhörer zu motivieren, sich regelmäßig zu bewegen. "Fangen Sie heute an", sagt Kelly am Ende seines 90-minütigen Vortrags, zu dem das Organisationsteam des Tönisvorster Apfelblütenlaufs eingeladen hat, "in zehn Jahren ist es zehn Mal schwerer."

Alles, was man für den ersten Schritt brauche, sei ein Ziel. "Und dieser Ziel ist der 22. April", sagt der Sportler und hebt einen Flyer in die Höhe, der für den Apfelblütenlauf wirbt. Neben 500 Meter kurzen Bambini-, Kids- und Junior-Läufen, gibt es Läufe über die Distanzen von fünf, zehn und 21 Kilometer. "Ultra-Sport ist körperlich nicht gesund. Wer dafür brennt, soll es machen, und alle anderen sollten sich einfach nur bewegen." Jeden zweiten Tag eine halbe Stunde reiche schon, um fitter zu werden. "Nach zehn Wochen werden Sie Rückenwind haben und der Sport ist Teil Ihres Lebens geworden", verspricht der 45-Jährige. "Keine Zeit" sei kein Argument, denn die investierte Zeit bekomme man zurück: "Ich bin nie krank und brauche weniger Schlaf, außerdem bin ich in allen Lebensbereichen leistungsfähiger geworden - die Zeit habe ich also zurückgeschenkt bekommen." Und der Sport trage dazu bei, gesund alt zu werden, statt krank zu sterben. Kelly selber ist in jeder Hinsicht ein extremer Typ. In seinem Vortag berichtet er von einigen der sportlichen Herausforderungen, die er in den vergangenen Jahren angenommen hat. 24 Stunden unter Wasser laufen, auf Laufbändern oder gegen Rolltreppen sind dabei noch die weniger wahnsinnigen Aktionen. Ende der 90er Jahre hat Kelly in einem Jahr an allen Ironman-Wettkämpfen teilgenommen, die es gab. Es waren acht. Acht mal 3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und 42,195 Kilometer Laufen. Später kam der Ultraman auf Hawaii hinzu: Zehn Kilometer Schwimmen, 421 Kilometer Radfahren, 84 Kilometer Laufen - fast 26 Stunden dauert so etwas. Beim Badwater-Wettkampf ist der 45-Jährige 135 Meilen (217,26 Kilometer) durch das Death Valley gelaufen. "Da sind es 50 Grad im Schatten, nur dass es keinen Schatten gibt", sagt der Familienvater. Eine 400 Kilometer Tour durch die Antarktis, Deutschland-Läufe vom Norden bis an die Zugspitze ohne Verpflegung und ohne Geld, mit der Auflage, sich nur aus der Natur zu ernähren und ähnliche irre Geschichten weiß Kelly mit viel Humor und Selbstironie zu erzählen.

"Wer mit Joey Kelly trainiert, der freut sich aufs Streben", hat Reiner Calmund gesagt, nachdem er sich darauf eingelassen hatte. Man glaubt es ihm sofort.

Anmeldungen für den Apfelblütenlauf am 22. April sind im Internet unter: www.apfelbluetenlauf.de möglich.

(WS03)
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