Tönisvorst Heimatverein bietet bunten Themenmix

Tönisvorst · Vor 50 Jahren begann der Kiesabbau in Vorst. Der Heimatverein besuchte jetzt das Rheinkieswerk Vorst und stellte dort das neue, 74. Heimatheft vor. Themen sind der Dückershof, Sandsteinstelen auf dem Friedhof und das Beiern.

 Zur Vorstellung des Heimatheftes "Voorsch - os Heimat" Nr. 74 trafen sich Vorstand, Autoren und Gäste im Rheinkieswerk Vorst der Firma Holcim Beton und Zuschlagstoffe GmbH an der Butzenstraße.

Zur Vorstellung des Heimatheftes "Voorsch - os Heimat" Nr. 74 trafen sich Vorstand, Autoren und Gäste im Rheinkieswerk Vorst der Firma Holcim Beton und Zuschlagstoffe GmbH an der Butzenstraße.

Foto: WOLFGANG KAISER

Vor exakt 50 Jahren wurde mit der Bergung eines besonderen Bodenschatzes in Vorst begonnen. Damals bekam die Firma Christian Wild die erste Genehmigung zum Kiesabbau. Der Betreiber wechselte einige Male. Heutzutage arbeitet in dem zwischen Butzenstraße und Graverdyk gelegenen Kieswerk die Firma Holcim Beton und Zuschlagstoffe für den gleichnamigen Baustoffhersteller. Gerade sind Mitglieder des Heimatvereins Vorst da, machen eine Führung und lassen sich den Abbau von Projektleiter Andreas Richter und von den Mitarbeitern Stefan Lubjuhn und Olaf Fricke erläutern.

Der Vorstand des Heimatvereins hatte sich gleich für eine Betriebsbesichtigung des Kieswerks entschieden, weil Andreas Richter in der neusten Publikation des Heimatvereins "Voorsch - os Heimat" die Firma vorgestellt hatte. "Bundesweit hat der Baustoffhersteller rund 1800 Mitarbeiter, acht sind es in Vorst, hinzu kommen die Transporteure und Zulieferer", sagt Richter. Die Kiese und Sande finden unter anderen als Beton- und Mörtelzuschlag, im Straßen- und Wegebau, zur Herstellung von Dachziegeln oder Fliesen sowie im Garten- und Landschaftsbau ihre Verwendung. Im Umkreis von etwa 40 Kilometern werden damit vor allem Betonanlagen, Bauunternehmen oder Kommunen beliefert. Holcim hat in Vorst eine Abbaugenehmigung bis zum Jahr 2046.

Jetzt aber zum neuen Heimatheft, das der 2. Vorsitzende Wilfried Boms vorstellte. Es hat die Nummer 74 und erscheint zweimal im Jahr. Einmal mehr wurde es von Wolfgang Arretz gedruckt, der seit Jahrzehnten im Vorstand mitarbeitet. Ebenfalls im Vorstand aktiv ist auch Heinz-Gerd Schuh, der wiederum einige Male unter die Autoren gegangen ist. Diesmal schreibt Schuh unter anderem über den Dückershof, der vermutlich im 9. Jahrhundert angelegt wurde und einer der ältesten Höfe in Vorst ist. Schuh hatte sich ferner auf dem Friedhof umgeschaut und alte Sandsteinstelen entdeckt, so an einem Grab der Familie Moerschen, die mit ein Teil der Historie sind und bewahrt werden sollten.

Wolfgang Arretz, Heinrich Stieger, Willi Schmidt (verstorben), Heinz-Josef Köhler, Günter Huben sind weitere Autoren, wobei Heinrich Stieger an den Brauch des Beierns erinnert. Dabei gibt es auch heutzutage noch eine "Beiermannschaft", so mit Matthias Steves, Heinrich Fimmers, Lothar Kolanus, Hans-Peter und Michael Rippers, die zu besonderen Anlässen und nach vorgegebenen Melodien und Rhythmen die Kirchenglocken anschlagen. Die Mundart und das "Vöörscher Platt" kommen natürlich nicht zu kurz. Ein Gedicht des verstorbenen Walter Lehnen heißt "Antonius hölpt emmer!" Günter Huben stellte einige alte Redensarten vor, wie "Doè soèt kennè Kawupptesch dreitèr", heißt: da saß kein Schwung hinter.

(wsc)
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