Tönisvorst Haus an der Hochstraße: Abriss Ende Mai

Tönisvorst · In drei Wochen ist es so weit, dann soll das fast 200 Jahre alte Haus am Eingangsbereich der St. Töniser Fußgängerzone abgerissen werden. Das ehemalige Wohnhaus mit Ladenlokal soll einem dreigeschossigen Neubau weichen.

 Die größte Herausforderung wird nicht der Neubau, sondern der Abriss des Altbaus sein. Da sehr wenig Platz vorhanden ist, wird Einiges von Hand abgetragen werden müssen.

Die größte Herausforderung wird nicht der Neubau, sondern der Abriss des Altbaus sein. Da sehr wenig Platz vorhanden ist, wird Einiges von Hand abgetragen werden müssen.

Foto: Stephanie Wickerath

Seit mehr als drei Jahren steht es leer, das historische Stadthaus mit Ladenlokal an der Hochstraße 2 in St. Tönis, in dem zuletzt "Pohl Moden" ansässig war. Immer wieder fragen sich die Passanten, was mit dem schönen, alten Haus im Eingangsbereich der Fußgängerzone passiert. Nun steht fest: Ende Mai soll es abgerissen werden. An seiner Stelle wird ein Neubau entstehen, der im Erdgeschoss wieder ein Ladenlokal haben wird. Statt einer Wohnung im ersten Geschoss werden im Neubau drei Wohnungen auf drei Geschosse verteilt. Die Wohnungen sollen vermietet werden.

Architekt Joerg Thorissen, vom Bauherrn mit der Planung betraut, rechnet mit einer Bauzeit von zehn Monaten. "Wir gehen davon aus, dass das Haus im April 2017 bezugsfertig ist", sagt der Krefelder. Die größte Herausforderung, erzählt der Architekt weiter, sei nicht der Neubau, sondern der Abriss des Altbaus. "Das wird sehr knifflig, weil wir an der Stelle wenig Platz zur Verfügung haben." Besondere Firmen, die darauf spezialisiert seien, würden diese Aufgabe übernehmen. "Dabei muss Einiges tatsächlich von Hand abgetragen werden", weiß der Architekt.

Rund 1,5 Millionen Euro will der Eigentümer, der das Haus in eine Vermögensgesellschaft übertragen hat, dem Vernehmen nach investieren. Das neue Haus soll einen Meter schmaler sein als der Altbau, sodass der Eingangsbereich in den Pastorswall etwas breiter wird. "In der Höhe passen wir uns den Nachbarhäusern an", sagt Architekt Thorissen. So werde das dreigeschossige Haus mit einem Staffeldach versehen, das dem Neubau die Wuchtigkeit nehme. Das Grundstück, auf dem sich heute noch ein Innenhof und eine Garage befinden, werde komplett überbaut, sodass die drei Mietwohnungen rund 120 Quadratmeter groß werden.

Abriss und Neubau hatten sich immer wieder verschoben, weil ein Nachbar Klage gegen den Bau, wie er ursprünglich geplant war, eingereicht hatte. Abstandsflächen waren nicht eingehalten worden, die Verschattung einer Dachterrasse bemängelt worden. Der Bauherr, der nicht genannt werden möchte, suchte einen neuen Architekten, der einen neuen Bauplan entwarf, der jetzt umgesetzt werden soll. Außerdem hat die Stadt zwischenzeitlich den Bebauungsplan für diesen Bereich geändert. Auch diese Prozedere zog die Umsetzung der Neubaupläne in die Länge. Seit Dezember aber liegt die Baugenehmigung für den Entwurf vor.

Bei der Stadtverwaltung ist man froh, dass sich im Eingangsbereich der Fußgängerzone etwas tut. "Der lange Leerstand ist bedauerlich", sagt Bürgermeister Thomas Goßen, der sich selber dafür eingesetzt hat, dass Abbruch und Neubau nun zügig umgesetzt werden können. Um das schöne, alte Haus sei es schade, aber: "Letztlich entscheidet der Eigentümer." Wichtig sei, dass das Eingangstor in die Fußgängerzone wieder attraktiv werde. Auch Architekt Thorissen spricht von einem "schönen Entree in den Stadtkern" und rechnet mit "Synergieeffekten für die gesamte St. Töniser Fußgängerzone".

(WS03)
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