Tönisvorst Geständnisse im Raubmord-Prozess verlesen

Tönisvorst · Die erste große Strafkammer des Krefelder Landgerichts hat gestern die Anträge der Verteidigung zurückgewiesen, die Geständnisse der Angeklagten nicht zu verlesen. Die mutmaßlichen Täter hatten in der richterlichen Vernehmung und bei der Polizei den Raubmord gestanden.

Tönisvorst: Raubmord vor Gericht in Krefeld
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81-Jähriger getötet: Prozess nach Raubmord in Tönisvorst

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Foto: Thomas Lammertz

Die fünf jungen Menschen, die Schuld an dem gewaltsamen Tod des Rentners aus Tönisvorst haben sollen, hatten ihre Geständnisse vor Gericht nicht wiederholen wollen. Die Verteidiger hatten alles versucht, damit die im Vorfeld gemachten Angaben sowie große Teile der Ermittlungsergebnisse nicht in die Hauptverhandlung eingeführt werden. Unter anderem hatten sie die Verwertbarkeit der Angaben in Frage gestellt. Sie warfen den Polizeibeamten vor, die Angeklagten unter Druck gesetzt und gegeneinander ausgespielt zu haben. Außerdem habe man den Mandanten die Anwesenheit von Anwälten und Erziehungsberechtigten vorenthalten. Das Gericht ordnete am inzwischen achten Prozesstag die Verlesung an.

Raubmord in Tönisvorst: 81-Jähriger tot
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Raubmord in Tönisvorst: 81-Jähriger tot

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"Wir wollten dem nicht schaden", hatte der damals 16-Jährige gesagt. Er habe nicht gewusst, dass der Elektroschocker eingesetzt werden sollte. "Ich habe den Mann aus Reflex geschlagen", gab er allerdings zu. Das sei einmal gewesen. Zwei der Komplizen hätten allerdings öfter und viel härter zugeschlagen. Der Tresor sei schon geöffnet gewesen, als er hinzukam. Auch wisse er davon, dass es zuvor weitere Versuche gab, bei dem Rentner einzubrechen. Im Oktober hatte der 81-Jährige Einkäufe in das Haus getragen, als mehrere Täter ihn überraschten. Aufgrund der Schläge hatte er Schwellungen, Hämatome und eine Fraktur des Halswirbels erlitten. Außerdem war ihm ein Schneidezahn ausgeschlagen worden. Ersthelfer konnten ihn am Tatort reanimieren. Aufgrund stumpfer Gewalteinwirkung am Hals starb der Rentner dennoch.

Die Inhalte weiterer richterlicher Vernehmungen und Ermittlungsberichte sollen am heutigen Donnerstag verlesen werden.

(bil)
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