Tönisvorst Erster Spatenstich für Vorst-Nord

Tönisvorst · Gestern war es soweit: Nach fast 20-jähriger Planungszeit gab es den ersten symbolischen Spatenstich und damit den offiziellen Auftakt zur Erschließung des Neubaugebiets Vorst-Nord. 70 Grundstücke entstehen auf dem Acker.

 Beim ersten Spatenstich gestern in Vorst-Nord (v.l.n.r.): Helge Schwarz, Hans-Joachim Kremser, Bürgermeister Thomas Goßen, Marcus Beyer, Andreas Hamacher und Markus Poschmanns.

Beim ersten Spatenstich gestern in Vorst-Nord (v.l.n.r.): Helge Schwarz, Hans-Joachim Kremser, Bürgermeister Thomas Goßen, Marcus Beyer, Andreas Hamacher und Markus Poschmanns.

Foto: NORBERT PRÜMEN

Dafür, dass so viele Menschen so lange darauf gewartet haben, war er erstaunlich unspektakulär: Der erste Spatenstich für das Neubaugebiet Vorst-Nord. Mitten auf dem Acker am Heckerweg greifen Bürgermeister Thomas Goßen, Fachbereichsleiter Marcus Beyer und die Politiker Andreas Hamacher (CDU, Ausschuss für Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing), Hans-Joachim Kremser (SPD, Planungsausschuss) und Helge Schwarz (SPD, Bau- und Verkehrsausschuss) zum fabrikneuen Spaten, um für die Fotografen zu posieren.

Nun kann es also losgehen mit dem Ausbau des Heckerwegs, dem Bau der Erschließungsstraßen, des Kanals, der Versorgungsleitungen und dem Bau von 16 Doppelhaushälften, 19 eingeschossigen Einfamilienhäusern und 35 zweigeschossigen Einfamilienhäusern. 70 Grundstücke in der Größe zwischen 348 und 489 Quadratmetern für die Doppelhaushälften und 453 bis 795 Quadratmetern für die Einfamilienhäuser vermarktet die Stadt auf dem gut 55.000 Quadratmeter großen Acker zwischen Heckerweg im Osten, ehemaliger Schluff-Trasse im Süden und Am Försterhof im Westen.

Die Einnahmen liegen bei 5,2 Millionen Euro. Da die Stadt das Grundstück aber zuvor gekauft hat, die Kosten für die archäologischen Grabungen getragen hat und auch den Endausbau mitbezahlt, relativiert sich der Gewinn. Dennoch ist die Freude bei den Beteiligten groß. "Es ist gut, dass es jetzt endlich losgehen kann, denn die Nachfrage war enorm", sagt Fachbereichsleiter Marcus Beyer. 120 Bewerber habe es für die 70 Grundstücke gegeben. Zunächst wollte die Stadtverwaltung das Neubaugebiet in zwei Bauabschnitten vermarkten. "Aufgrund der hohen Nachfrage haben wir davon aber Abstand genommen", erklärt der Verwaltungsmann.

Nun seien 60 Grundstücke fest zugesagt, für die restlichen zehn Bauplätze gebe es noch 30 Bewerber, die jetzt nach und nach abgefragt werden sollen. Bei der Vergabe hatte die Stadt im Vorfeld einen Punktekatalog erstellt. Tönisvorster Bürger bekamen mehr Punkte als auswärtige Interessenten, für Familien mit kleinen Kindern gab es Extra-Punkte und auch für Menschen, die ein Ehrenamt in der Stadt bekleiden oder in Tönisvorst arbeiten, gab es einen Zusatzpunkt.

Einige Vorster Bürger hatten sich im Vorfeld kritisch zur Verkehrsführung geäußert. Die einzige Zu- und Abfahrt ins Neubaugebiet, das nach dem Vorster Mundartdichter Walter Lehnen benannt wird, führt über den Heckerweg, der dafür bis zur Einmündung in die Walter-Lehnen-Straße ausgebaut wird. Die Straßengemeinschaft Hecke geht davon aus, dass diese eine Straße dem Verkehrsaufkommen nicht gerecht wird und der schmale Wirtschaftsweg Hecke als Schleichweg Richtung Kempen missbraucht wird.

Durchsetzen konnten sich die Bürger mit dem Einwand nicht. Es bleibt dabei, dass die Straßen im Neubaugebiet ein geschlossenes System bilden und der Verkehr über den Heckerweg geführt wird. Ein Grund dafür ist auch, dass die Stadt die für weitere Zufahrten notwendigen Flächen nicht erwerben konnte. Laut Bebauungsplan soll aber der Einmündungsbereich zum Heckerweg so gestaltet werden, dass eine abknickende Vorfahrt entsteht, die den Charakter des landwirtschaftlichen Wegs in Richtung Hecke deutlich betont. Am Heckerweg wird von der Kniebeler Straße aus auf der linken Seite ein einseitiger Gehweg angelegt. Die Fahrbahn wird erneuert und in einer Breite von 5,50 Meter ausgebaut. Entlang des Gehweges soll es eine Straßenbeleuchtung geben. Außerdem wird ein neuer Kanal gebaut. Die Ausbaukosten müssen die Anwohner voraussichtlich mit bis zu 70 Prozent mittragen.

(WS03)
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