Hilfe für die Lebensmittelausgabe Erster Meilenstein für die Tönisvorster Hilfe

Tönisvorst · Schritt für Schritt nähert der Verein sich seinem Ziel, Lebensmittellager und Lebensmittelausgabe an einem Standort zu vereinen.

 Heinz Dahmen (von links), René Klingenberg und Jürgen Beyer zeigen einen der neuen Container, die die Firma Schunck der Tönisvorster Hilfe geschenkt hat.

Heinz Dahmen (von links), René Klingenberg und Jürgen Beyer zeigen einen der neuen Container, die die Firma Schunck der Tönisvorster Hilfe geschenkt hat.

Foto: Wolfgang Kaiser

Das Wort "Wanderzirkus" trifft es für Jürgen Beyer immer noch am besten. "Wir haben Lebensmittel gelagert in Containern am Tempelsweg und in der Pfarrgarage am Kirchplatz", zählt der Vorsitzende der Tönisvorster Hilfe auf. Die 14-tägige Lebensmittelausgabe an Bedürftige findet seit 2012 im Marienheim an der Rue des Sees statt. "Um die Lebensmittel an einen Standort zu bringen und nach der Ausgabe wieder in eines der Lager, benötigen wir viel Zeit und Kraft", sagt Beyer.

Deshalb arbeitet der Vorstand bereits seit Jahren daran, einen Standort zu finden, an dem das Lebensmittellager und die Lebensmittelausgabe Platz haben. Mit dem städtischen Grundstück hinter der Rosentalhalle an der Gelderner Straße ist der Platz seit einiger Zeit gefunden. Zwar sind noch nicht alle Fragen mit der Stadtverwaltung geklärt - etwa wo die Strom und Wasseranschlüsse liegen - aber: "Mit der Stadt sind wir in der letzten Runde", verkündet Beyer.

Und noch eine weitere gute Nachricht hat der Vorstand zu vermelden: Die Firma Schunck hat der Tönisvorster Hilfe zwei Container geschenkt. Zusammengebaut ergeben sie einen Raum von 28 Quadratmetern, wie René Klingenberg von der Firma Schunck erklärt. Mit Unterstützung der Firma Pickartz hat der Verein bereits fast 70 laufende Meter Regalböden an die Wände montiert. Dort lagern jetzt Nudel und Reis, Knödel und Konserven, Tee, Marmelade und weitere haltbare Lebensmittel.

Am Standort hinter der Rosentalhalle aber steht das neue Lager noch nicht. "Bis dort alles fertig ist, dürfen wir die Container bei der Firma Nepsen parken", erzählt Beyer, womit der "Wanderzirkus" um eine Station erweitert ist. "Aber wir sind glücklich, dass wir die Container schon mal haben", sagt der 77-Jährige. Sieben Container fehlen dem Verein jetzt noch: ein Kühlcontainer für die verderbliche Ware, drei Container, die zusammen einen 42 Quadratmeter großen Raum für die Lebensmittelausgabe ergeben, ebenso ein Container für die sanitären Anlagen, einer, der als Sozialraum dient und einer als Durchgang zwischen Lager und Ausgabe.

"Dank der Mitgliedbeiträge, vieler Einzelspender, der Unterstützung des Neusser Damen-Lions-Clubs und der Sparkasse haben wir bereits eine gute Rücklage für den Kauf der Container gebildet", sagt Beyer. Rund 30.000 Euro aber fehlen dem Verein noch. 2001 hat sich die Tönisvorster Hilfe gegründet. Seitdem geben die Mitglieder alle zwei Wochen kostenlos Lebensmittel an Bedürftige aus. 121 Mitglieder hat der Verein, 40 davon sind aktiv beim Einsammeln der Lebensmittel und bei der Ausgabe beteiligt.

Das Durchschnittsalter der Helfer liegt bei 65 Jahren aufwärts. Allerdings gibt es auch ein paar junge Männer aus den Reihen der Flüchtlinge, die etwa beim Aufbau der Tische am Tag vor der Ausgabe helfen. "Unter den Bedürftigen, die zu uns kommen, haben wir 50 Prozent Flüchtlinge und 50 Prozent Deutsche", weiß Beyer. Der 77-Jährige war es, der den Verein zusammen mit Reinhard Bismanns gegründet hat. Bis vor Kurzem hatte Bismanns den zweiten Vorsitz inne. Nun hat der Lokalpolitiker sich zurückgezogen. Neuer zweiter Vorsitzender ist jetzt der 72-jährige Heinz Dahmen. Weiter Vorstandsmitglieder sind Helga Katzer, Wolfgang Liedgens und Renate Geiger.

(WS03)
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