Tönisvorst Eine bunte Palette mit St. Töniser Themen

Tönisvorst · Zweimal im Jahr erscheint der Heimatbrief des St. Töniser Heimatbundes. Im Pfadfinderhaus stellte der Heimatbund jetzt im Kreise einiger Autoren die 174. Ausgabe des Heimatbriefes vor.

 Heimatbund-Vorsitzender Dr. Erich Tizek (Mitte) im Kreise der Autoren stellte im Pfadfinderhaus die 174. Ausgabe des Heimatbriefes vor.

Heimatbund-Vorsitzender Dr. Erich Tizek (Mitte) im Kreise der Autoren stellte im Pfadfinderhaus die 174. Ausgabe des Heimatbriefes vor.

Foto: WOLFGANG KAISER

Als jetzt der St. Töniser Heimatbund seinen neuesten 46-seitigen Heimatbrief im Pfadfinderhaus vorstellte, sorgte dieser gleich für Gesprächsstoff. Gekommen waren die Autoren und besondere Menschen, die in der beliebten Publikation vorgestellt wurden. So unter anderem der 87-jährige Hans Kutz, der vom Maschinenbauer zum Prokuristen eines Textilunternehmens aufstieg und sich in vielfältiger Weise für den Ort engagierte. An sein Wirken wird im Heimatbrief genauso erinnert wie an die Premiere des neuen Martinsmannes, Robert Brunner.

Marlies Beckers war auch da. Die heute 76-Jährige führte über 50 Jahre lang die gleichnamige traditionsreiche Gaststätte an der Gelderner Straße, die es leider nicht mehr gibt. Ihr Neffe Guido Beckers schrieb dazu die Geschichte der Gaststätte, die dort fast zwei Jahrhunderte lang die Menschen zusammenführte. Und hingewiesen wird auf ein Schild aus eben dieser Gaststätte, auf dem auf Plattdeutsch stand: "hestontdiedieömmerhestont". Dazu erzählte einer der damaligen Stammgäste, Hans Kutz, eine humorvolle Episode: "Vor vielen Jahren wollte einmal ein Amerikaner, der dieses Schild fotografierte, in seiner Heimat herausfinden, was es bedeutete, er hat es natürlich nicht geschafft."

Guido Beckers und Werner Lessenich. Diese beiden Autoren tauchen im neuen Heimatbrief gleich mehrmals auf. Werner Lessenich hatte unter anderem für das Titelfoto gesorgt. Es zeigt das vor etwa 50 Jahren geweihte Friedhofskreuz auf der Priestergruft des St. Töniser Friedhofes. Außerdem setzt Lessenich seine Serie "Damals - auf den Straßen von St. Tönis" fort, erinnert an Ereignisse vor 50, 100 oder 250 Jahren. So, als zum Beispiel 1765 das Hagelkreuz im Kehn errichtet wurde. Lessenich ist ferner auf einem Klassenfoto von 1961 zu sehen, als die Jungs damals in der vierten Klasse der katholischen Knabenschule waren. "Und ich möchte gerne im nächsten Herbst unter dem Titel "Klasse(n) Fotos" eine Ausstellung in unserem Heimathaus machen", kündigte er im Kreise der Autoren schon einmal an.

"Die Tour bleibt wir uns unvergessen", schreibt der neue Chef der St. Töniser Pfadfinder, Nico Frass, über seine Eindrücke vom Pfadfindertreffen im Sommer 2015 in Japan. Herbert Breyel darüber, wie er als zwölfjähriger Junge das Kriegsende in St. Tönis erlebte. Viele Menschen und ehemalige Einzelhändler werden vorgestellt. Von der Apfelkönigin Sonja Schmidt bis zur Gemeindereferentin Regina Gorgs, vom Raumausstatter Abels bis zu Schuh- und Lederwaren Osterath. H. J. Thelen schreibt unter anderem die neuesten Vereinsnachrichten, Stefan Brunner über den "steinigen Weg" hin zum Kunstrasenplatz des DJK Teutonia.

Heimatbund-Vorsitzender Erich Tizek dankte bei der Präsentation, dabei war auch Bürgermeister Thomas Goßen, allen, die am Zustandekommen des neuen Heimatbriefes beteiligt waren. Dieser erscheint übrigens im 63. Jahrgang als die Nummer 174. Werner Lessenich abschließend: "Den Brief erhalten jetzt alle unsere 1300 Mitglieder." 350 davon gehen an St. Töniser, die jetzt irgendwo anders in Deutschland leben. Und etwa 50 ins Ausland, sogar bis nach Australien. Der Heimatbrief erscheint zweimal im Jahr.

(wsc)
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