Tönisvorst Ein Stück Italien in St. Tönis

Tönisvorst · Die St. Töniser Fußgängerzone hat sich gemausert. Ein interessanter und vielseitiger Branchenmix lockt Besucher von Nah und Fern. Auch in Vorst gibt es einige interessante Geschäfte, für die sich der Besuch lohnt.

Wer entspannt durch die St. Töniser Fußgängerzone bummeln möchte, sollte nicht donnerstagvormittags kommen. Dann ist nämlich Wochenmarkt am Rathausplatz, und die Innenstadt ist proppenvoll. An den anderen Tagen hingegen geht es beschaulicher zu im Ortskern.

Nur etwa 350 Meter ist sie lang, die Fußgängerzone, aber an ihr knubbeln sich die meisten Geschäfte. Zwei Bekleidungsgeschäfte für Männer und sechs für Frauen, drei Schuhgeschäfte, ein Spielwarenladen, eine Parfümerie, zwei Drogerien, vier Cafés, Apotheken, Optiker, ein Geschäft mit hübschen Accessoires, Schmuckgeschäfte, neuerdings ein kleiner Hofladen, der vom "Apfelparadies" Schumacher beliefert wird, und ein Elektrogeschäft finden sich dort.

Auch Blumen Hermes, für die immer besonders gelungene Schaufensterdekoration bekannt, und die St. Töniser Buchhandlung haben sich angesiedelt. Dort gibt es ein ganz besonderes Angebot. "Blind Date mit einem Buch" heißt es. "Wir packen die Bücher ein und schreiben ein paar Stichworte auf das Papier", erklärt Buchhändlerin Petra Reulen. "Mexiko, satirischer Blick auf die Literaturszene, Suchen+Altern, Vorbild in unserem Leben" steht auf einem verpackten Buch, "Oma+Enkelin, Liebeskrisen, Reise ans Meer, warmherzig erzählt" auf einem anderen. Etliche Kunden hätten sich bereits auf dieses "Blind Date" eingelassen und alle seien begeistert gewesen, erzählt Petra Reulen.

Von der Hochstraße aus lohnt sich der Weg um die Ecke in die Antoniusstraße. Seit acht Monaten hat dort Alla Seekatz ihr Kinderbekleidungsgeschäft "RatzFatz". Die Augenoptikermeisterin hat als Mutter genauso ein Geschäft im Ort vermisst. "Und wie ich jetzt von meinen Kundinnen höre, ging es anderen auch so", sagt die St. Töniserin, deren Angebot ebenso wie das des Kosmetikstudios "Frauenzimmer" gegenüber gut angenommen wird.

Ein paar Meter weiter haben Gianni und Danuta Trentin vor zwei Jahren "La Dolce Vita" eröffnet. Auf 80 Quadratmetern bietet das italienische Feinkostgeschäft neun verschiedene Sorten Olivenöl und zehn verschiedene Sorten Wein an. Es gibt Grappa und Espresso, italienische Knabbereien, diverse Käse- und Wurstsorten liegen in der Kühltheke. "Etwa 90 Prozent der Ware kommt aus Italien", sagt Gianni Trentin, der in Venedig aufwuchs, aber vor 35 Jahren nach Deutschland kam, um eine Ausbildung zum Restaurantfachmann zu absolvieren. Neben den italienischen Köstlichkeiten bietet "La Dolce Vita" auch Vorspeisenplatten für zwei Personen an, Party-Menüs für bis zu 60 Gäste und Pizza aus dem mobilen Backofen für bis zu 200 Personen.

Nicht aus Italien, aber trotzdem richtig gut ist das Eis im "Eis- und Sahne Paradies" am Markt in Vorst. Das Ehepaar Hoeps stellt alle Sorten in Handarbeit und mit Produkten aus der Region her. Auch Brüsseler Waffeln und warmer Apfelstrudel mit Vanillesoße stehen auf der Karte. Außerdem hat Vorst seit ein paar Jahren mit "Fünf Zehen" ein beliebtes Kinderschuhgeschäft und mit dem "Papperlapapp" ein außergewöhnliches Kulturcafé. Auch die örtlichen Metzger Helbig und Kohnen, beide mehrfach für ihre Produkte ausgezeichnet, lohnen einen Besuch.

Wirklich ungewöhnlich ist das Delikatessengeschäft "Heidenfels' Wildkammer" an der Anrather Straße. Auf rund 25 Quadratmetern gibt es neben frischem Wildfleisch, Wildpastete und Wildsalami auch spezielle Gewürze und Salze, Marmeladen, Schokoladen und Weine. Die meisten Produkte stammen aus kleinen Manufakturen und sind fair gehandelt.

(WS03)
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