Tönisvorst Die weltweite Unterrichtsstunde

Tönisvorst · "The World's largest Lesson" soll den Vereinten Nationen helfen, ihre Milleniumsziele zu erreichen. Es geht unter anderem um die Bekämpfung von Armut und eine Eindämmung des Klimawandels.

 Eine ungewöhnliche Unterrichtsstunde erlebten Schüler des Michael-Ende-Gymnasiums. Altersgenossen aus der ganzen Welt fanden virtuell zusammen.

Eine ungewöhnliche Unterrichtsstunde erlebten Schüler des Michael-Ende-Gymnasiums. Altersgenossen aus der ganzen Welt fanden virtuell zusammen.

Foto: meg

Die Schüler des bilingualen Differenzierungskurses "Science" am Tönisvorster Michael-Ende-Gymnasium waren jetzt Teil der "World's Largest Lesson," der weltweit größten Unterrichtsstunde. Diese auf der ganzen Erde erteilte Schulstunde dient der Realisierung der Millenniumsziele der Vereinten Nationen.

Die World's Largest Lesson steht in direktem Zusammenhang mit dem Nachhaltigkeitsgipfel der Vereinten Nationen vom 25. September. Nach der Eröffnungsadresse von Papst Franziskus verpflichteten sich 193 Staatsoberhäupter in New York, extreme Armut und Ungleichheit zu bekämpfen und die Klimaveränderung einzudämmen.

In Deutschland wurde dieses Projekt zur Nachhaltigkeit unterstützt vom British Council, der neben dem science-Projekt in Tönisvorst weltweit viele Unterrichtsvorhaben unterstützt, die der Verbesserung von den unverzichtbaren Englischkenntnissen in den naturwissenschaftlichen Fächern dienen. Die Achtklässler des von Christoph Klüber unterrichteten Kurses konnten, wie ihre auf der ganzen Welt verteilten "Mitschüler", anhand des Musikvideos "Electric Car" ihre Vorstellungen zum zentralen Unterrichtsthema Sustainability (Nachhaltigkeit) einbringen. Anschließend konnten die Jugendlichen den Einfluss des persönlichen Lifestyles auf den sogenannten ökologischen Fußabdruck untersuchen. Die vorbereiteten Geschichten von vier Kindern, Surya aus Indien, Adrienne aus Italien, Lorena aus Brasilien und James aus den USA, wurden in Kleingruppen gelesen. Mit Tablet und Internet errechneten die Schüler dann die Größe des ökologischen Fußabdrucks der jeweiligen Person. Dies ging natürlich alles auf Englisch und klappte richtig gut. Leider waren die Ergebnisse eher betrüblich: Einen nachhaltigen Lifestyle hatte nur der Surya (11) aus Indien. "Er fliegt nur selten und seine Eltern verzichten auf ein eigenes Auto und nehmen Taxi oder Bahn," lautete dann auch eine plausible Erklärung. "Surya verzichtet auf Fleisch, aber nicht auf sein Lieblingsessen kulfi, das ist das indische Eis" wurde richtig ergänzt. Wenn jeder Erdenbürger so leben wollte wie James aus den USA, wären auf Dauer mindestens vier Planeten von der Größe und Beschaffenheit der Erde notwendig, erklärte diejenige Gruppe, die sich mit James befasst hatte. Da es diese Planeten nicht gibt, wurden spontan viele sinnvolle Vorsätze gefasst: "Noch häufiger das Fahrrad benutzen" "Den Fernseher immer ausschalten, wenn niemand schaut." "Nicht so oft in den Urlaub fliegen" und "Nicht so viel Fleisch essen und keine Lebensmittel wegwerfen".

Die Idee für diese unterhaltsame und aufschlussreiche Unterrichtsstunde stammt übrigens von Trayle Venus Kulshan, Lehrerin an der Raffles World Academy in Dubai.

(RP)
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