Die Innenstadt nicht vergessen

Jetzt so klar vorzupreschen und für einen Rathaus-Neubau zu werben, ist mutig. Hatte einst die FDP vor gut einem Jahr die Debatte wieder entfacht, so läuft aktuell wenigstens ein Wirtschaftlichkeitsgutachten. Mutig ist das Vorgehen, weil man mit den Plänen für ein neues Rathaus bei den Bürgern nicht unbedingt einen Blumenpott gewinnen kann. Trotzdem ist die Initiative richtig. Die Tönisvorster werden aber nur mitziehen, wenn die Raumfrage im Schulzentrum vorher geklärt ist. Und noch eins: Wir müssen wirklich intensiv darüber nachdenken, ob ein Rathaus an den Stadtrand oder in ein Gewerbegebiet ziehen sollte. Es klingt wirtschaftlich gut, ein vorhandenes teures Innenstadtgrundstück gegen ein günstigeres auf der grünen Wiese zu tauschen und so Geld für den Bau zu gewinnen. Aber es geht um Pläne für die nächsten 25 Jahre. Wir wissen nicht, wie der Online-Handel den Einzelhandel in den Innenstädten verändert. So gesehen ist es Politik von gestern, etwa ein Kreisarchiv in einem Gewerbegebiet neu zu bauen. Die Kommunen müssen für die Innenstädte attraktive Ziele wie Museen und Büchereien vorhalten. Alles andere ließe die Innenstädte veröden.

HeribertBrinkmannheribert.brinkmann@rheinische-post.de

(RP)
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