Tönisvorst Bunte Scherben vor der Kirche

Tönisvorst · Der Heimatbund St. Tönis stellt seinen neuen Heimatbrief vor. Aufsätze über die Zeit des Ersten und Zweiten Weltkrieges führen weit in die Vergangenheit. Foto-Star ist ein Messerschmitt Kabinenroller.

 Der Heimatbund stellte in der Volksbank den neuen Heimatbrief vor (von links) Christiane Tille-Gander, stellvertretende Bürgermeisterin, Vorsitzender Dr.Erich Tizek, die Autoren und unten Sarah Dammer von der Volksbank.

Der Heimatbund stellte in der Volksbank den neuen Heimatbrief vor (von links) Christiane Tille-Gander, stellvertretende Bürgermeisterin, Vorsitzender Dr.Erich Tizek, die Autoren und unten Sarah Dammer von der Volksbank.

Foto: W. KAISER

Mit einer Postkarte, die an Silvester 1904 abgestempelt wurde, ist das Titelbild des neuen St. Töniser Heimatbriefes gestaltet. Werner Lessenich, Archivar des Heimatbundes, hat die Ansichtskarte im Nachlass von Kunibert Schmitz gefunden. Die Karte zeigt das St. Töniser Rathaus an der Hochstraße, das bis heute fast in diesem Zustand erhalten ist.

Auch im Heimatbrief selber, den der neue Vorsitzende Dr. Erich Tizek im Besprechungszimmer der Volksbank vorstellte, blicken die Autoren der einzelnen Beiträge teils weit zurück in die Vergangenheit. So schreibt Elsbeth Kriegel über ihre Erinnerungen an den Zweiten Weltkrieg und die Nachkriegsjahre in St. Tönis. Noch heute erinnert sich die 76-Jährige an die bunten Glasscherben der Kirchenfenster, die im Juni 1942 noch dem Bombenangriff vor dem Hauptportal lagen. Auch von Kasperlevorführungen mit selbstgenähten Puppen und von Bonbons und Schokolade, die die Amerikaner an die Kinder verteilten, berichtet die Seniorin.

Noch weiter zurück, nämlich in die Zeit des Ersten Weltkriegs, führt der Aufsatz von Karl Pescher aus dem Jahre 1934, aus dem Hajo Thelen in seiner dreiteiligen Serie Auszüge veröffentlicht hat. In seiner Serie "Damals auf den Straßen von St. Tönis" stellt Werner Lessenich diesmal einen Messerschmitt-Kabinenroller vor. Wer ebenfalls eine Geschichte zu seinem ersten Auto zu erzählen hat und noch ein Foto davon besitzt, kann sich an den Heimatbund wenden.

Viele weitere Geschichten und Gesichter finden sich außerdem wieder im aktuellen Heimatbrief. So stellt sich auch der neue Vorsitzende Erich Tizek noch den Mitgliedern einmal vor. Guido Beckers, zweiter Vorsitzender, berichtet außerdem vom Bundesverdienstkreuz, das der katholische Pfarrer Ludwig Kamm im Februar verliehen bekam. Marcus Wilk schildert das Schützen- und Heimatfest der Artilleriegruppe im Mai. Und natürlich fehlen auch Gratulationen, Vereinsnachrichten und der Jahresrückblick nicht.

Auch in diesem Jahr bietet der Heimatbund wieder verschiedene Ausflüge an, an denen nicht nur die 1350 Mitglieder teilnehmen dürfen. Zwar ist die Fahrt nach Trier im August bereits ausgebucht, aber am 8. September bieten Heidrun und Rainer Wloka wieder eine Tour mit Führung und Besichtigung an. Dann geht es zur Gesenkschmiede Hendrichs in Solingen und zum Unterbacher See. Interessierte können sich noch anmelden unter 02151-790255.

Keine Anmeldung ist für die Radtour des Heimatbundes zum Tag des Denkmals am Sonntag, 13. September, nötig. Abfahrt und Ziel werden noch bekanntgeben. Und noch ein Termin für den Kalender: am 6. Dezember, 17 Uhr gibt es wieder die Mundartveranstaltung "En Mönke voll Platt" im Corneliusforum St. Tönis.

(WS03)
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