Tönisvorst Bücher für jedes Alter und jede Stimmung

Tönisvorst · Morgen ist der internationale "Welttag des Buches". Auch im Webzeitalter steht das gedruckte Wort hoch im Kurs. Carmen Alonso, Leiterin der Stadtbücherei in Tönisvorst, setzt gezielt auf Leseförderung von Klein auf.

 Für Carmen Alonso, Leiterin der Stadtbücherei im St. Töniser Rathaus an der Hochstraße, ist jeder Tag ein Tag des Buches. Mit den Abteilungen für Kinder und junge Leser setzt sie schon seit langem auf Leseförderung.

Für Carmen Alonso, Leiterin der Stadtbücherei im St. Töniser Rathaus an der Hochstraße, ist jeder Tag ein Tag des Buches. Mit den Abteilungen für Kinder und junge Leser setzt sie schon seit langem auf Leseförderung.

Foto: WOLFGANG KAISER

Eine wunderbare Geschichte über Bruno, das Murmeltier, und eine Löwenzahn-Blüte hat Knister, bürgerlich Ludger Jochmann, geschrieben. Der deutsche Kinderbuchautor wurde seit 1992 besonders mit der Kinderbuchreihe Hexe Lilli bekannt. Die Geschichte "Das verspreche ich dir" erklärt nicht nur kindgemäß den Wechsel der Jahreszeiten, sondern auch den Kreislauf von Wachsen und Vergehen - und dem Neuerwachen im Frühjahr. Dieses Kinderbuch, von Eve Tharlet einfühlsam illustriert, ist ein Vorlesebuch für die Kleinen. Jedes neu geborene oder zugezogene Kleinkind in Tönisvorst erhält von der Stadtbücherei eine Tüte "Lesestart", eine Initiative des Bundesbildungsministeriums und der Stiftung Lesen. Die Tipps zum Vorlesen und Erzählen gibt es gratis dazu in Deutsch, Türkisch, Russisch und Polnisch.

Ein Weltbuchtag ist schön und gut, aber nicht genug. Für Carmen Alonso, die Leiterin der Stadtbücherei von Tönisvorst, ist jeder Tag ein Buchtag. Und schon immer setzt sie auf Leseförderung und Impulse für Kinder und Jugendliche, zum Buch zu greifen. Eine Stadtbücherei kann dabei viele Anregungen bieten und vor allem die entsprechenden Bücher oder Medien vorhalten, aber sie braucht auch die Eltern als Verbündete.

Die Eltern seien das beste Vorbild. Kinder greifen ganz selbstverständlich zum Buch, wenn das Lesen "im Elternhaus vorgelebt wird." Und so freuen sich Carmen Alonso und ihr Bücherei-Team, wenn Mütter und Väter gleich mit dem Kinderwagen in die Bücherei kommen. Aber auch die Kindergärten und Schulen ziehen an einem Strang. Die Stadtbücherei bietet dazu Führungen an, vermittelt mit dem Bücherei-Führerschein spielerisch den Umgang mit Büchern und das Zurechtfinden in einer Bücherei. An den Grundschulen werden Projektwochen zum Buch veranstaltet, es gibt jährliche Vorlesewettbewerbe und vieles mehr.

Doch die Pädagogen und Statistiker kennen die "berühmte Lücke" in der Leseleidenschaft. In der Pubertät beginnen andere Dinge eine stärkere Bedeutung zu erhalten. Das Buch bleibt liegen - abgesehen vielleicht vom eigenen Tagebuch. Gerade die Jungen verbringen dann mehr Zeit vor dem Computer oder auf dem Fußballplatz. Vielfach erst in der Ausbildung besinnen sich viele Jugendliche wieder auf die Stadtbücherei, weil sie dort günstig und leicht Fachbücher über die Fernleihe beziehen können.

Heute tun aber auch die Verlage viel dafür, die Jugendliche und jungen Erwachsenen nicht als Leser zu verlieren. Die Verlage nehmen Trends aus den Massenmedien auf. Auf dem Buchmarkt gibt es jede Menge Bücher über Piraten, Vampire, Zombies und - ganz aktuell - Ninjas. Für Ältere bietet die Abteilung Fantasy jede Menge Lesestoff. Auch zu den Starwars-Filmen gibt es jede Menge passende Lektüre. Für viele Neu-Einsteiger bieten die Verlage Bücher mit einem starken Comic-Anteil.

Dieser Trend begann mit Gregs Tagebuch, ein Comic-Roman, der sich zu einer ganzen Buchreihe samt Verfilmung ausgewachsen hat. Die Figur des 13-jährigen Greg, in der Autor Jeff Kinney viele Erlebnisse seiner Kindheit verarbeitet hat, wächst von Buch zu Buch mit. Greg fühlt sich "von Idioten umzingelt" - und der Autor trifft damit den Nerv vieler Heranwachsender. Für Fans der beliebten Fernsehserie gibt es "Checker Can - das Faktenbuch. Auch in Buchform checkt Can alles und jenes und führt seine Entdeckershow weiter. Wem das noch nicht reicht, findet im Regal der All ages-Bücher sicherlich den richtigen Lesestoff. "Für jedes Alter und für jede Stimmung gibt es das passende Buch", ist sich Carmen Alonso sicher. Und wer nicht lesen will, muss hören: Denn auch das Regal mit Hörbüchern ist gut gefüllt. Natürlich gibt es auch Nachschub für Konsolenspiele. Das ist ja das Prinzip der Bücherei: Man muss nicht alles kaufen und besitzen, man kann auch für wenig Geld vieles ausleihen und zurückgeben.

(RP)
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