Tönisvorst Baufenster wird wieder geschlossen

Tönisvorst · Einstimmig beschloss der Planungsausschuss, die angedachte Bebauung nördlich des Pastorswalls fallen zu lassen. Damit reagieren die Fraktionen auf die Ablehnung der Anwohner, die einen Teil ihrer Grundstücke eingebüßt hätten.

 Mitglieder des Planungsausschusses unter Vorsitz von Hans-Joachim Kremser (4.v.l.) und betroffene Anwohner besichtigen den Pastorswall zwischen Willicher Straße und Mertenshof und die betroffenen Grundstücke.

Mitglieder des Planungsausschusses unter Vorsitz von Hans-Joachim Kremser (4.v.l.) und betroffene Anwohner besichtigen den Pastorswall zwischen Willicher Straße und Mertenshof und die betroffenen Grundstücke.

Foto: WOLFGANG KAISER

Aufatmen bei den Anwohnern der Kirchstraße, die gegen die Pläne der Verwaltung, nördlich des Pastorswalls eine neue Bebauung zu ermöglichen, Sturm gelaufen waren. Die umstrittenen Pläne sind jetzt vom Tisch. Nach dem Bau-, Energie-, Verkehrs- und Umweltausschuss hat jetzt auch der Planungsausschuss auf das diskutierte Baufenster verzichtet. Im Planungsausschuss fiel das Votum mit dem einstimmigen Beschluss sogar noch eindeutiger aus als im Bevu-Ausschuss, in dem die CDU-Stadtverordneten mit Enthaltung überraschten. Noch im Dezember hatten CDU, FDP und Grüne im Planungsausschuss gegen die Wünsche von Anwohnern und Eigentümern eine Planung beschlossen, die vorsah, aus den Gärten am Pastorswall Bauland zu machen.

Nachdem alle direkt betroffenen 23 Eigentümer, Mieter und Pächter einen Bürgerantrag gegen die geplante Bebauung gestellt haben, weil sie dagegen sind, aus dem Gartenland zwischen Willicher Straße und Mertenshof Bauland zu machen, schlug Ausschussvorsitzender Hans-Joachim Kremser (SPD) eine Ortsbesichtigung durch den Ausschuss vor. Die Protestler sammelten weiter Unterschriften gegen eine Wohnbebauung entlang des Fuß- und Radwegs "Pastorswall" im St. Töniser Ortskern. Unterschriftenlisten lagen bei Obst- und Gemüse Brake, bei Spielwaren Lessenich und im Backhaus Steeg aus. Dabei wurden 531 Unterschriften gesammelt, die Bürgermeister Thomas Goßen überreicht wurden.

Das blieb nicht ohne Wirkung: Bereits in der ersten Wortmeldung wurde der Sinneswandel deutlich. Die planungspolitische Sprecherin der CDU-Fraktion, Christiane Tille-Gander, merkte an, selten habe man so viele Eingaben zu einem Plan gehabt wie jetzt. Sie beantragte, angesichts des großen Widerstandes dieses Baufenster nicht weiter zu verfolgen. Und Helge Schwarz (SPD) verdeutlichte die Absicht, die hintere Bebauung der Gartengrundstücke aus dem Bebauungsplan herauszunehmen. Kurt Wittmann erklärte, die Grünen wollten diesen massiv erklärten Bürgerwillen nicht ignorieren. Die Zustimmung im Dezember resultiere aus dem Ziel der Grünen, bei der städtebaulichen Überplanung lieber Lücken bebauen zu wollen als Neuland zu verbrauchen. Heinz Nepsen wiederholte, die UWT sei "vehement dagegen". Hans-Hugo Frick schloss sich an: Die FDP wolle die Finger vom Baufenster lassen. Die Pläne seien ja nur eine Idee gewesen, an der man nicht festhalten müsse. Für Herbert Derksen (GUT) lagen die Reaktionen auf diese Pläne auf der Hand. Früher habe es drei Plan-Varianten gegeben, hier nur eine.

(RP)
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