Tönisvorst Ausflug in die Kindheit von Oma Rosa

Tönisvorst · Eine Reise in die Vergangenheit unternahmen rund 90 Kinder und Erwachsene im Jugendfreizeitzentrum (JFZ). Das Theater "Traumbaum" aus Bochum war auf Einladung des Stadtkulturbundes Tönisvorst mit dem Stück "Uns're Oma fuhr im Hühnerstall Motorrad" zu Gast in der St. Töniser Einrichtung. Die beiden Darsteller Ralf Lambrecht und Birgit Iserloh entführen ihre Zuschauer in die Kindheit und Jugend von Oma Rosa, die 1925 im Ruhrgebiet geboren wurde.

 Ralf Lambrecht und Birgit Iserloh entführen ihre Zuschauer in die Kindheit und Jugend von Oma Rosa, die 1925 im Ruhrgebiet geboren wurde.

Ralf Lambrecht und Birgit Iserloh entführen ihre Zuschauer in die Kindheit und Jugend von Oma Rosa, die 1925 im Ruhrgebiet geboren wurde.

Foto: Theater Traumwelt Bochum

Durch einen kleinen Kunstgriff, nämlich Hahn Heini, der den historischen Hintergrund kindgerecht erklärt, gewinnen auch die jungen Theaterbesucher einen guten Einblick in die Zeit, als ihre Großeltern oder Urgroßeltern Kinder waren. So erfahren die Zuschauer, dass die Toilette früher Plumpsklo hieß und außerhalb des Hauses lag, weshalb es im Winter dort ziemlich kalt war. Statt Toilettenpapier gab es Zeitungsfetzen, und statt vor dem Fernsehen oder dem Computer zu sitzen, spielten die Kinder draußen mit Murmeln.

Auch Begriffe wie Bunker, Lebensmittelmarke oder Kommissbrot lernen die Kinder kennen, denn natürlich nimmt das Stück Bezug auf die Hitler-Zeit und den Zweiten Weltkrieg, thematisiert die Bombenangriffe und den Hunger, unter dem auch die Kinder litten. Während Birgit Iserloh die Rolle von Oma Rosa übernimmt, aus deren Perspektive die Geschichte erzählt wird, schlüpft Ralf Lamprecht in verschiedene Rollen. So spricht er hinter der Kulisse mithilfe von Handpuppen Hahn Heini und Rosas strengen Lehrer und spielt auf der Bühne Rosas Freund Jupp und den Blockwart Püschel.

Dass Rosa den Ungehorsam im Kleinen probt und sich das Anderssein nicht austreiben lässt, zeichnet das Stück aus. Dass Sechs- oder Siebenjährige diese Botschaft verstehen, darf allerdings bezweifelt werden. Gut amüsiert haben sie sich aber allemal, denn lustige Szenen gibt es viele. Die Aufführung war der gelungene Abschluss der Kinder-Kultur-Woche, die das JFZ in der ersten Herbstferienwoche angeboten hat. 40 Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren haben daran teilgenommen.

Eine Woche lang haben sie sich mit Tanz und Musik, Ess- und Tischkultur, Kunst, Spiel und Theater beschäftigt. Für alle, die das Themenfeld "Theater" vertiefen möchten, bieten zwei Schüler einen Theaterworkshop an. An sechs Freitagen treffen sich Interessierte zwischen acht und 13 Jahren. Los geht es am 3. November, 16.15 Uhr. Anmeldungen nimmt das JFZ unter der Telefonnummer 02151 994855 entgegen. Auch für den zweitägigen Impro-Theater-Kursus am 2. und 3. November von 15.30 Uhr bis 17.30 Uhr sind noch Plätze frei für Kinder zwischen zehn und 14 Jahren frei. Die Teilnahme ist kostenlos.

(WS03)
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