Tönisvorst "Auf uns kommen große Herausforderungen zu"

Tönisvorst · Action Medeor übernimmt in den Armutsregionen der Welt immer mehr Aufgaben. "Die Flüchtlingsbewegungen, nicht nur aufgrund von Krieg, sondern auch aufgrund des Klimawandels und bitterer Armut, werden uns in den kommenden Jahren vor große Herausforderungen stellen", sagt Bernd Pastors, Vorstandssprecher von Action Medeor, am Montagabend auf der jährlich stattfindenden Mitgliederversammlung des Hilfswerks. Einer der Schwerpunkte der Arbeit im vergangenen Jahr von Action Medeor war die medizinische Versorgung von Flüchtlingen weltweit und insbesondere im Nordirak und Syrien.

Die Flüchtlingsbewegungen führten insbesondere in den Konfliktregionen zur Überlastung der Nachbarländer. Denn diese Staaten sind meist selbst sehr arm. "Naturereignisse und politische Konflikte haben dann katastrophale Auswirkungen auf die Bevölkerung", sagt Bernd Pastors, "sie führen oft zu Nahrungsmittelengpässen und Krankheiten. Hier müssen wir akute Nothilfe, aber auch Präventionsmaßnahmen ergreifen."

Seit 2012 ist für Action Medeor die Hilfe der Menschen in Syrien eine besondere logistische Herausforderung. Weil die wenigen verbliebenen Ärzte in Syrien wenig ausrichten können, wenn Medikamente fehlen, sendet Action Medeor mit Hilfe seiner Partner vor Ort trotz des hohen Risikos regelmäßig die am dringendsten benötigten Hilfsgüter in syrische Krankenhäuser. Darüber hinaus setzt sich Action Medeor seit 2014 verstärkt für die Gesundheitsversorgung von Flüchtlingen im Nordirak ein. "Wir haben insgesamt bis März 2016 Hilfslieferungen mit einem Gesamtgewicht von 255 Tonnen in den Nahen Osten auf den Weg bracht", so Pastors.

Weil immer mehr Menschen über das Mittelmeer fliehen, hat Action Medeor seine Partner in Griechenland und Italien mit medizinischen Hilfsmitteln versorgt. Seit dem Einsatz gegen Ebola - Action Medeor baute eine Isolierstation in Liberia auf, versorgte zahlreiche Gesundheitsstationen und Krankenhäuser mit Schutzmaterialien und Medikamenten und informierte, wie man sich vor Ebola schützt - konzentriert sich Action Medeor in Liberia und Sierra Leone darauf, Gesundheitseinrichtungen zu sanieren und Hebammen auszubilden. Nach dem Erdbeben in Nepal richtete Action Medeor in Kathmandu für die Akuthilfe eine Medikamentenverteilerstelle ein, um die Menschen in den weiter abgelegenen Regionen direkt und schnell versorgen zu können. "Dieses Prinzip hat sich bewährt", sagt Vorstandsmitglied Christoph Bonsmann, "unsere Partner, aber auch andere Hilfsorganisationen können dann direkt auf das, was sie dringend benötigen, zugreifen."

Siegfried Thomaßen, Präsident von Action Medeor, machte deutlich, dass diese Arbeit nur aufgrund der vielen Spender, Unterstützer und Freunde möglich ist. "Mein Dank gilt auch unserer Botschafterin Anke Engelke", sagt Thomaßen. Sie erspielte bei ihrer fünften Teilnahme beim Prominenten-Special "Wer wird Millionär?" eine halbe Million Euro für Action Medeor. "In dem wir die Spenden nutzen, unsere Projekte voranzutreiben, können wir gemeinsam mit unseren Spendern die Gesundheitsversorgung vieler Menschen verbessern."

(RP)
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