Tönisvorst Auch Sekundarschüler im Kirchenfeld

Tönisvorst · Jetzt steht es fest: Die Sekundarschule Tönisvorst wird geteilt. Sie bekommt zum Schuljahr 2016/17 einen zweiten Standort im Schulgebäude Kirchenfeld. Außerdem wird im Schulzentrum Corneliusfeld eine Mensa eingerichtet.

 Nachdem die Rest-Hauptschule in Schulzentrum umgezogen war, wurde die Schule am Kirchenfeld von der Leonardo-da-Vinci-Realschule übernommen. Jetzt kommen Klassen der Sekundarschule hinzu.

Nachdem die Rest-Hauptschule in Schulzentrum umgezogen war, wurde die Schule am Kirchenfeld von der Leonardo-da-Vinci-Realschule übernommen. Jetzt kommen Klassen der Sekundarschule hinzu.

Foto: WOLFGANG KAISER

Welche Klassen der Sekundarschule ab Sommer 2016 im Gebäude Kirchenfeld unterrichtet werden, steht noch nicht fest. Die Entscheidung wird der Schulleitung überlassen. Fest steht aber, dass die Sekundarschule einen Teilstandort im Kirchenfeld bekommt. Das legte der Schulausschuss jetzt so fest. Die Zustimmung des Stadtrats als Beschlussorgan im September ist nur noch obligatorisch. Außerdem stimmten die Politiker dem Plan der Verwaltung zu, das ehemalige Leonardo-Café im Erdgeschoss des Schulzentrums durch die angrenzende Lehrküche, ein Fotolabor und einen Klassenraum zu erweitern. Eine rund 380 Quadratmeter große Mensa mit rund 150 Sitzplätzen soll dort entstehen.

Christine Lohmann, Leiterin der Sekundarschule, ist mit den Entscheidungen nicht glücklich. "Es kommt keine Ruhe in das System Sekundarschule. Eine Aufteilung steht im Widerspruch zu unserm Grundsatz des längeren gemeinsamen Lernens. Absprachen im Kollegium und mit den Sonderpädagogen werden durch die zwei Standorte erschwert." Auch die Mensalösung im Erdgeschoss stößt auf Kritik. "Wenn dort die Mensa eingerichtet wird, fällt unsere Lehrküche weg", sagte die Schulleiterin. Da Hauswirtschaftslehre aber zu den Wahlpflichtfächern gehöre, sei eine Lehrküche für die Sekundarschule unabdingbar. "Wir brauchen unsere Fachräume." Die Ausschussvorsitzende Angelika Hamacher (CDU) wies darauf hin, dass im Schulgebäude Kirchenfeld eine Lehrküche vorhanden sei, die von der Sekundarschule genutzt werden könne. Auch Hans-Joachim Kremser (SPD) beschwichtigte: "Die Küche im Schulzentrum stammt aus den 70er Jahren. Sie ist nun wirklich nicht mehr auf dem neuesten Stand. Jetzt machen wir da erst mal die Mensa und dann suchen wir im Schulzentrum nach einem Raum für eine neue Lehrküche." Die Stadt will jetzt zügig mit den Umbauarbeiten beginnen. "Wir rechnen damit, dass die Mensa ab Januar 2016 genutzt werden kann", sagte Fachbereichsleiter Marcus Beyer.

Betroffen von der Entscheidung, dass Klassen der Sekundarschule im Gebäude Kirchenfeld unterrichtet werden, ist auch die Realschule Leonardo da Vinci. Sie ist im vorigen Jahr aus dem Schulzentrum aus- und ins Kirchenfeld eingezogen. Schulleiterin Monika Ricken stellte klar, dass einige Fragen geklärt werden müssen, wenn ab 2016/17 die letzten beiden Jahrgänge der auslaufenden Realschule und Jahrgänge der Sekundarschule das Gebäude gemeinsam nutzen. Wer bekommt wann welchen Fachraum? Welche Räume werden als zusätzliche Verwaltungsräume genutzt? Reichen die Raumkapazitäten aus, wenn die Jahrgänge der Sekundarschule sich durch Schulwechsler vergrößern?

Dass es nicht einfach ist, eine Schule mit zwei Standorten aufzubauen und ein Gebäude zwischen zwei Schulen aufzuteilen, ist auch der Verwaltung und den Politikern klar. Aber: "Die räumlichen Gegebenheiten sind zwingend", sagte Helge Schwarz (SPD). Das Schulzentrum Corneliusfeld hat nicht genügend Räume für den Platzbedarf von Gymnasium und Sekundarschule. Im 450 Meter entfernten, frisch sanierten Schulgebäude Kirchenfeld hingegen stehen durch das Auslaufen der Realschule bald Klassenräume leer. Auch gut ausgestattete Fachräume, eine Cafeteria und eine Turnhalle sind dort vorhanden.

Dass Verwaltung und Politik die Entscheidung treffen mussten, welche Schule auszieht, und die Schulen nicht in der Lage waren, ein gemeinsames Konzept vorzulegen, monierte Pfarrer Ludwig Kamm, der als sachkundiger Bürger im Ausschuss sitzt. "Es ist traurig, dass die Schulen nicht miteinander nach einer Lösung gesucht haben."

(WS03)
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