Ausbau der Blumenstraße in St. Tönis Anlieger werden zur Kasse gebeten

Tönisvorst · Für den Ausbau der Blumenstraße in St. Tönis sollen jetzt auch die Anlieger eines Teilstückes der Florastraße bezahlen. In Vorst trifft es bei der Erschließung des Neubaugebiets vermutlich die Anlieger des Heckerwegs.

 So sieht der Heckerweg in Vorst heute aus. Über diese Straße soll das Neubaugebiet Vorst-Nord "Am Försterhof" erschlossen werden. Dazu soll sie ausgebaut werden - erst als Baustraße, dann als richtige Straße.

So sieht der Heckerweg in Vorst heute aus. Über diese Straße soll das Neubaugebiet Vorst-Nord "Am Försterhof" erschlossen werden. Dazu soll sie ausgebaut werden - erst als Baustraße, dann als richtige Straße.

Foto: WOLFGANG KAISER

Die Sanierung der Blumenstraße in St. Tönis ist seit April in vollem Gang. 330.000 Euro kosten die neue Pflasterung und der frostsichere Unterbau. Bisher hieß es, fast die Hälfte der Kosten tragen die Anwohner der Blumenstraße. Nun gibt es eine böse Überraschung für die Anwohner auf dem westlichen Teil der Florastraße, die die Blumenstraße quert: Auch sie sollen an den Kosten beteiligt werden.

"Bei dem Teilstück der Florastraße Richtung Kindertagesstätte Ingerstraße handelt es sich um eine Sackgasse, die ein unselbständiges Anhängsel der Blumenstraße ist, in die sie einmündet", schreibt dazu die Verwaltung in ihrer Vorlage für den Bau- und Verkehrsausschuss. Die Grundstücke 6 bis 17 seien nur über die Blumenstraße erreichbar, deshalb müssten die Anlieger an der Kostendeckung beteiligt werden.

Die Kosten berechnen sich nach der Grundstücksgröße, bei einem Grundstück von 300 Quadratmetern kommen rund 4000 Euro auf die Besitzer zu. Informiert wurden die Anwohner noch nicht. "Wir möchten erst die tatsächlichen Abgaben ermitteln, damit wir den Betroffenen die Kostenauflistung mitliefern können", sagt Fachamtsleiter Marcus Beyer im Ausschuss. Für die Anwohner der Blumenstraße hat die Nachricht etwas Erfreuliches: Ihr Anteil an der finanziellen Last reduziert sich. Die Anlieger der Florastraße hingegen dürften weniger glücklich über die Neuigkeit sein.

Eine ähnliche Hiobsbotschaft wie für die Florastraße in St. Tönis erwarten auch die Anwohner des Heckerwegs in Vorst. Wegen des Neubaugebiets Vorst-Nord, das über den Heckerweg erschlossen wird, soll die Anliegerstraße ausgebaut werden. Sobald das Neubaugebiet bewohnt ist, soll der Heckerweg vom Kniebelerpark aus auf der linken Seite einen 1,50 Meter breiten Gehweg in Pflasterbauweise bekommen. Die Straße soll auf der gesamten Länge ins Neubaugebiet auf 5,50 Meter ausgebaut werden. Straßenbeleuchtung und Entwässerungsrinnen kommen hinzu. Die Kosten werden auf 235.000 Euro geschätzt.

Laut Kommunalabgabegesetz sei die Stadt verpflichtet, wie es in der Vorlage der Verwaltung heißt, Beiträge von den Anliegern in Höhe von 50 Prozent zu erheben. Allerdings können nicht alle Posten umgelegt werden, so dass die Stadt laut Vorlage mit Einnahmen durch Anliegerbeiträge in Höhe von 90.000 Euro rechnet. Wer letztlich von der Kostenumlage betroffen ist, stehe laut Verwaltung allerdings noch nicht fest. Sobald das ermittelt sei, sollen die Bürger informiert werden. Fällig wird der Beitrag erst nach Abschluss der Ausbauarbeiten.

Peter Lambertz von der UWT-Fraktion spricht sich gegen den Ausbau des Heckerwegs aus. "Die Anwohner sind zufrieden mit ihrer Straße. Sie sollen nicht bluten müssen für das Neubaugebiet", findet der Politiker. Er stimmte im Ausschuss gegen den Ausbau. Die Vertreterin der Grünen enthielt sich der Stimme. Die Mehrheit aus CDU, SPD und FDP sprach sich für den Ausbau der Straße aus.

(WS03)
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