Solingen Zwei Jahrzehnte an der Schule seines Herzens

Solingen · Ekkehard Steckmann verabschiedet sich nach knapp 20 Jahren als Leiter der Albert-Schweitzer-Schule in den Ruhestand.

Zum Schluss gab es für alle Kollegen noch eine Rose: Viele persönliche Gesten und Worte prägten gestern die Feier zum Abschied von Schulleiter Ekkehard Steckmann im Pädagogischen Zentrum der Albert-Schweitzer-Schule. Weggefährten wie die Leiter anderer Schulen und Vertreter aus Politik und Verwaltung würdigten die Arbeit des 66-Jährigen, brachten die übrigen Gäste mit kleinen Anekdoten zum Schmunzeln oder setzten dem künftigen Pensionär mit der Trompete oder der Kraft der eigenen Stimme ein musikalisches Denkmal. Besonders gerührt reagierte Steckmann auf einen Klavierbeitrag des Sechstklässlers Sidar. "Während unserer Ski-Freizeit erfuhr ich, dass er auch sehr gut Klavier spielen kann", erinnerte sich der scheidende Schulleiter.

Der gebürtige Witzheldener, dessen Vater ebenfalls Rektor an einer Schule war, lehrte zunächst in Wermelskirchen die Fächer Deutsch, Sport und Werken, ehe er über Remscheid-Lennep 1995 nach Solingen kam.

"Er hat es geschafft, die Albert-Schweitzer-Schule zukunftssicher zu machen", sagte Holger Heneweer, schulfachlicher Dezernent bei der Bezirksregierung Düsseldorf, über Steckmann, dem er als besondere Eigenschaften "Ideenreichtum, Verlässlichkeit und Einsatzfreude" zuschrieb. Sein Engagement habe sich oft auf die Schüler übertragen.

Von sich reden machte die Walder Realschule unter Steckmanns Ägide oft: 1997 erhielt sie das Siegel "Schule ohne Rassismus" - als erste in der Klingenstadt. Auf den Einsatz des Schulleiters für Integration spielten gestern auch einige Schüler an, indem sie ihm "alles Gute, Glück und Gesundheit" in verschiedenen Sprachen, darunter neben italienisch und spanisch auch arabisch und russisch, wünschten. Besonders stolz blickte Steckmann auf einen der jüngeren Erfolge seiner Schüler zurück: Die hatten vor zwei Jahren einen bundesweiten Wettbewerb des Deutschen Albert-Schweitzer-Zentrums in Frankfurt gewonnen. Unter dem Titel "Ein jeder finde sein eigenes Lambarene" hatten sie in Altenheimen musiziert, Menschen mit Behinderungen betreut oder sich als Ferienhilfe in Kindergärten angeboten und diese Projekte dokumentiert.

Erfolgreich sei auch die Zusammenarbeit mit anderen Schulformen verlaufen, resümierte Steckmann: "Nirgends ist das Schulsystem so durchlässig wie in Solingen." Eine Vielzahl der Realschulabsolventen schaffe den Sprung in die gymnasiale Oberstufe. "Wir können etwas vorweisen", fasste Steckmann zusammen.

"Du bist unter den ganzen anwesenden Profis im Schulwesen der größte Amateur", verabschiedete der Schulpflegschaftsvorsitzende Bernd Reinzhagen den 66-Jährigen augenzwinkernd und klärte auf: "Weil du deine Tätigkeit wie das Wort besagt immer geliebt hast." Für die Zukunft freut sich Steckmann auf viel Zeit mit seiner Familie, Reisen in den Süden und sportliche Herausforderungen auf dem Fahrrad.

(ied)
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