Rosenmontagszug 2018 Zehntausende feiern ausgelassene Party

Solingen · Gutes Wetter, tolle Kostüme und ein singender OB: Der Solinger Rosenmontagszug war ein Fest für Groß und Klein.

Karneval Solingen 2024: So bunt war der Rosenmontagszug
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So jeck war der Rosenmontag 2024 in Solingen

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Foto: Peter Meuter

Mit dem Mann an der Spitze konnte einfach nur alles gut gehen. Pünktlich um 14.11 Uhr hatte sich gestern der Rosenmontagszug durch die City in Bewegung gesetzt. Und vorneweg lief, direkt hinter Zugleiter Markus Röltgen, ein Solinger Original, das schon auf Grund seiner Wurzeln prädestiniert erschien, den Zug anzuführen.

Denn kein geringerer als Menderes "Menni" Kalkan gab in diesem Jahr den Takt bei den Narren an. Wobei der aus Köln stammende 54-Jährige, der als Herr der Haltestellen bei den Stadtwerken in der Klingenstadt bekannt ist wie ein bunter Hund, seine orange Dienstkleidung mit Karnevalsorden geschmückt hatte - und dazu eine Solingen-Fahne schwenkte.

Keine Frage, der Solinger Karnevalsumzug war auch diesmal wieder eine große sowie zumeist friedliche Party. Rund 45.000 Jecken hatten den Weg in die City gefunden, um den Teilnehmern des Rosenmontagszuges zuzujubeln. Insgesamt war der Zug mit 16 Wagen, 21 Fußgruppen und vier Musikkapellen etwas kleiner ausgefallen als im Jahr zuvor.

Der Stimmung tat dies indes keinen Abbruch. Im Gegenteil, bewiesen die Organisatoren vom Festausschuss Solinger Karneval (FSK) sowie die vielen Narren im Zug doch einmal mehr, dass Solingen längst zu so etwas wie einer kleinen, aber familiären Alternative zu den riesigen Umzügen in Köln und Düsseldorf geworden ist. Und noch dazu mit jeder Menge Lokalkolorit aufzuwarten weiß.

Wie zum Beispiel beim Wagen der Solinger Stadtverwaltung, auf dem Oberbürgermeister Tim Kurzbach mit weiteren Vertretern der Stadtspitze die Werbetrommel rührte für die neue Rathaus-Kita "Klingenbande", die in wenigen Wochen an den Start gehen wird. Der singende OB und seine Mitarbeiter gaben jedenfalls, als Babys verkleidet, schon einmal einen Vorgeschmack auf die zukünftige Kindertagesstätte - wobei sich nur einige wenige Jecken bei dem Anblick an einen "politischen Kindergarten" erinnert fühlten.

Derweil hatten die richtigen Kinder ebenfalls ihren Spaß. Egal ob als Prinzessinnen, kleine Tiger, kleine Löwen oder in anderen bunten Kostümen: Kamelle fangen war angesagt. Auch wenn bisweilen die Eltern ein bisschen nachhelfen mussten, indem sie den Nachwuchs hochhielten, damit die Karnevalisten auf den Wagen die Süßigkeitenbeutel füllen konnten.

Der Höhepunkt war natürlich auch in diesem Jahr wieder der Wagen mit dem Solinger Prinzenpaar Michael I. und Daniela I., der am Ende des Rosenmontagszuges fuhr und die Narren ein weiteres Mal zu Beifallsstürmen sowie zu "Solig lot jonn"-Rufen animierte. Da passte es nur allzu gut, dass während der gesamten zwei Stunden, in denen die Jecken durch die Innenstadt zogen, immer mal wieder die Sonne rausschaute. Was wiederum zur Folge hatte, dass den dick eingepackten und sich warm tanzenden Zuschauern trotz frostiger Temperaturen - frei nach dem Sessionsmotto "Wat mott, dat mott, kein Rouh in der Fott" - keineswegs kalt wurde. Der Preis für die schönste Gruppe im Zug ging in diesem Jahr an an den Solinger Tennisclub, der als große und kleine Schlümpfe mit von der Partie war.

Und auch die Polizei, die mit zahlreichen Beamten im Einsatz war, zog am späten Nachmittag eine eher positive Zwischenbilanz. So war es in der City lediglich vereinzelt zu Auseinandersetzungen gekommen, darunter am Klosterwall und am Alten Markt. Dort hatte eine junge Frau einem Jecken eine Flasche auf den Kopf geschlagen. Insgesamt nahm die Polizei rund um den Zug vier Personen in Gewahrsam und es gab zwei Anzeigen, teilte eine Sprecherin der Polizei am Montag auf Nachfrage unserer Redaktion mit.

(or)
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