Solingen Wohnungen auf Stadion-Areal sind Renner

Solingen · Es gibt bereits über 100 Vormerkungen für das neue Quartier, das anstelle des alten Union-Stadions entstehen soll. Zudem will Investor BPD in der Parkplatzfrage auf Anwohner am Hermann-Löns-Weg zugehen. Projekt liegt im Zeitplan.

 Das alte Stadion ist längst sich selbst sowie der Natur überlassen

Das alte Stadion ist längst sich selbst sowie der Natur überlassen

Foto: Köhlen Stephan

Noch existieren die neuen Häuser einzig auf einigen Planskizzen sowie in den Vorstellungen der Architekten. Aber das hält viele Leute offensichtlich nicht davon ab, sich schon einmal einen Platz in den Gebäuden zu sichern. Jedenfalls ist die Liste der Vormerkungen für eine Wohnung in dem zukünftigen Wohngebiet am Hermann-Löns-Weg in Ohligs bereits ein knappes Jahr vor dem anvisierten Baustart ziemlich lang.

Das bestätigte jetzt der beim Investor BPD Immobilienentwicklung zuständige Projektentwickler Joachim Siepmann auf Anfrage unserer Redaktion. "Wir haben inzwischen Vormerkungen in einem dreistelligen Bereich", sagte Siepmann, der dementsprechend optimistisch ist, dass der Zeitplan für die Errichtung der 67 Wohnhäuser mit bis zu 115 Wohnungen auf dem Gelände des alten Union-Stadions am Rande der Ohligser Heide eingehalten werden kann.

Tatsächlich laufen die Vorbereitungen nicht allein bei dem Immobilienentwickler mit Sitz in Köln mittlerweile auf Hochtouren. Auch im Solinger Rathaus werden die Arbeiten für das neue Wohnquartier weiter vorangetrieben. Beispielsweise soll noch im Herbst der Bebauungsplan mit der Vorlage in den zuständigen politischen Gremien auf den Weg gebracht werden, so dass der Abriss des Stadions im Frühjahr 2017 über die Bühne gehen könnte.

Man liege gut in der Zeit, betonte Stadtdirektor Hartmut Hoferichter in diesem Zusammenhang. Und auch in einem anderen Punkt sind alle Beteiligten zuversichtlich. Nachdem vor einigen Wochen eine neue Parkregelung am Hermann-Löns-Weg eingeführt wurde, liegen bei der Stadt diesbezüglich zwar noch keine Ergebnisse über die Auswirkungen der Maßnahme vor. "Das müssen wir noch etwas länger beobachten", sagte Stadtdirektor Hoferichter. Gleichwohl hoffen er und die anderen Verantwortlichen im Rathaus, mit Hilfe des verbesserten Parksystems Bedenken bei den alteingesessenen Anwohnern am Hermann-Löns-Wege zerstreuen zu können.

Diese hatten in der Vergangenheit immer wieder moniert, die Parkplatz- sowie die Verkehrssituation werde sich in ihrem Viertel nach der Fertigstellung der neuen Siedlung merklich verschlechtern - wobei inzwischen auch noch von anderer Seite für eine Entspannung gesorgt werden könnte.

Nach Informationen unserer Redaktion gibt es beim Investor BPD Immobilienentwicklung nämlich Überlegungen, die Anzahl der ursprünglich einmal vorgesehenen Stellplätze innerhalb der Siedlung spürbar zu erhöhen. Projektentwickler Siepmann wollte sich dazu am Freitag indes noch nicht explizit äußern, versicherte aber gleichzeitig, sein Unternehmen nehme Einwände von Bürgern stets sehr ernst und versuche - wo es möglich sei -, solche Anregungen in die eigenen Überlegungen und Pläne mit einzubeziehen.

Das gilt im Übrigen auch für die Fußballfans von Union Solingen, die es bis zum heutigen Tag nicht verwunden haben, dass die traditionsreiche Spielstätte ihres Vereins für immer verschwinden wird. Deshalb sieht der Investor vor, die Erinnerung an das einstige Zweitliga-Stadion wach zu halten, obwohl es aufgrund des maroden Zustandes der Anlage ausgeschlossen ist, dass Teile der Arena, etwa die Stehtraversen in den einstigen Kurven, stehenbleiben können.

"Es wird auf jeden Fall eine Hommage an das Stadion geben", kündigte Joachim Siepmann an. So sei es zum Beispiel durchaus denkbar, die Form der angesprochenen Stehkurven in die Gesamtkonzeption der Siedlung im Solinger Westen zu integrieren.

Allerdings werden sich sowohl die Union-Anhänger, als auch die neuen Bewohner in Ohligs noch eine Zeit lang gedulden müssen, ehe alle Pläne umgesetzt sein werden. Nach dem Abriss der Arena in einigen Monaten werden die ersten Häuser voraussichtlich im Sommer des übernächsten Jahres bezugsfertig sein. Und das ganze Quartier soll dann rund zwei Jahre später, im Sommer beziehungsweise im Herbst 2020, stehen.

(or)
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