Solingen Wohnhaus nach Brand tagelang ohne Strom

Solingen · Stadt bietet Bewohnern des Zehn-Parteien-Hauses an der Oststraße Unterbringung in Notunterkunft an.

 Bei dem Feuerwehr-Einsatz am Freitag war die Grundversorgung des Hauses an der Oststraße gekappt worden. Seitdem sind die Bewohner ohne Strom.

Bei dem Feuerwehr-Einsatz am Freitag war die Grundversorgung des Hauses an der Oststraße gekappt worden. Seitdem sind die Bewohner ohne Strom.

Foto: Radtke Guido

Wenn Sandra Naeve die Eingangstür des Wohnhauses an der Oststraße öffnet, spürt sie sogleich diesen beißenden Geruch. So, als ob es gerade erst gebrannt hätte. "Dann habe ich den Freitag wieder vor Augen." Glücklicherweise verließ sie an diesem Tag ihre Wohnung etwas früher gegen 7.45 Uhr, um ihre Kinder in die Kita beziehungsweise zur Schule zu bringen.

Dunkler Qualm aus dem Keller, der bereits ins Treppenhaus vorgedrungen war, schlug ihr entgegen. Sie alarmierte die Feuerwehr, die das Wohnhaus mit zehn Mietparteien evakuierte und den frühzeitig bemerkten Brand im Keller schnell unter Kontrolle brachte.

Niemand wurde verletzt; die Wohnungen wurden von dem Feuer nicht beschädigt - und doch wussten Mieter gestern Vormittag noch immer nicht, wie es weiter geht: Seit Freitag sind Strom, Gas und Wasser abgestellt. Seit vier Tagen konnte ebenso Sandra Naeve nicht kochen, die anderen Elektrogeräte und auch das Bad nicht nutzen. Waren im Kühlschrank und in der Gefriertruhe sind verdorben. Freunde beziehungsweise die Familie haben ihr geholfen, gekocht und die Wäsche gewaschen. Bei ihnen hat sie mit ihren Kindern auch übernachten können, weil die Grundversorgung in dem Haus gekappt war. "Dort wohnen noch mehr Familien mit Kindern", heißt es.

Die Stadt hat Hilfe angeboten mit der Unterbringung in einer Notunterkunft. Eine Familie nutzte das für eine Nacht. Ansonsten ist diese wie die anderen Hausbewohner privat im Familienkreis und bei Bekannten untergekommen.

Der Hauseigentümer ist in der Pflicht. Er muss, wie eine Sprecherin der Stadtwerke Solingen (SWS) unserer Redaktion berichtete, einen konzessionierten Handwerksinstallateur beauftragen, die die Energieversorgung in dem Wohnhaus an der Oststraße nach dem Kellerbrand wieder herstellt. Dies ist offensichtlich erfolgt. Der Hauseigentümer habe jemanden beauftragt, berichtete gestern die SWS-Sprecherin.

Wie immer in solchen Fällen war bei dem Feuerwehr-Einsatz am Freitag auch die Grundversorgung des Hauses gekappt worden. Zudem wurde der Keller versiegelt, um die genaue Brandursache zu ermitteln.

Nach den Worten von Polizeisprecher Stefan Weiand ist der Brandort nicht mehr sichergestellt. Abgeschlossen sind die Ermittlungen, wie er gestern erklärte, allerdings noch nicht. Nach den bisherigen Erkenntnissen gibt es als Brandursache keine Hinweise auf einen technischen Defekt. Die Polizei ermittelt in Richtung fahrlässiger oder vorsätzlicher Brandstiftung. Der Schaden im Keller wird nach einer ersten Bilanz auf mehrere 1000 Euro beziffert.

Unterdessen fühlen sich Mieter allein gelassen, weil sie nicht wissen, wer für ihren Schaden aufkommt.

(RP)
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