Solingen Weitere Verkehrszählung im Unterland

Solingen · Um ein endgültiges Verkehrskonzept für den Bereich Hermann-Löns-Weg / Teichstraße erstellen zu können, wird Anfang Juni der Anteil des Durchgangsverkehrs neu ermittelt. Umgesetzt wird in jedem Fall die Parkraum-Neuordnung.

 Im oberen Bereich des Hermann-Löns-Weges soll alternierendes Parken den Begegnungsverkehr verbessern.

Im oberen Bereich des Hermann-Löns-Weges soll alternierendes Parken den Begegnungsverkehr verbessern.

Foto: Köhlen, Stephan (TEPH)

Vor rund sechs Wochen hat die Deutsche Bahn ihre Arbeiten an der Bahnbrücke Teichstraße beendet. Und mit der Aufhebung der monatelangen Sperrung ist im Unterland nach und nach wieder der Alltag auf den eigentlich verkehrsberuhigten Straßen rund um das Ohligser Stadion eingekehrt. Die Zahl der Autos in den Morgen- und späten Nachmittagsstunden hat auf dem Pendler-Schleichweg zwischen Bonner Straße und Walder Straße kontinuierlich zugenommen.

Die Verkehrssituation ist ewiges Diskussionsthema unter den Anwohnern, die befürchten, dass sich diese mit der geplanten Wohnbebauung noch verschlechtern werde. "Wir haben Verständnis dafür, dass die Stadt heute noch kein Gesamtpaket für den Bereich Hermann-Löns-Weg / Teichstraße schnüren kann, weil es in Abhängigkeit der Baumaßnahme und deren Entwicklung steht", heißt es in einer Erklärung der Bürgerinitiative BISON. Allerdings gebe es Erwartungen, wie auch heute schon "durch bescheidene Maßnahmen ordnend auf das gesamte Verkehrsgeschehen eingegriffen werden könnte".

Erstes Projekt ist die in der jüngsten Sitzung des Bezirksvertretung Ohligs / Aufderhöhe / Merscheid beschlossene Neuordnung des Parkraums im obereren Bereich des Hermann-Löns-Weges. Das versetzte Parken soll den Begegnungsverkehr verbessern, zugleich aber auch den Schleichweg unattraktiver machen. "Ende Juni / Anfang Juli soll die Maßnahme bereits umgesetzt werden", sagt eine Stadtsprecherin. Aufgrund des derzeit schlechten Zustandes der Fahrbahn werde (vorerst) auf Markierungen verzichtet, auch baulich werden die Stellflächen nicht umschlossen. "Das alternierende Parken wird durch die Beschilderung eines absoluten Halteverbotes geregelt", lautet die Aussage aus dem Rathaus.

Diese minimale Umsetzung hält die Bürgerinitiative für unzureichend: "Das Vorbild Teichstraße zeigt, dass Maßnahmen ihren Sinn verlieren, wenn sie schlecht geplant und mangelnd betreut werden". BISON nennt als Beispiele die zu flachen Asphaltkissen, die mit hoher Geschwindigkeit genommen werden können. Oder verblasste Markierungen, die die Straße vom Gehweg ohne Wirkung abtrennen. Hier kündigt die Verwaltung an, nicht nur die Markierungen auf dem Abschnitt zwischen Bahnbrücke und Ludwig-Richter-Weg zu erneuern, sondern es wird auch die Möglichkeit einer baulichen Anlage des Gehweges und die Erneuerung der Aufpflasterung in Erwägung gezogen. "Zudem wird geprüft, inwieweit das Parken auf der Teichstraße in den Begegnungszonen und vor der Pumpstation unterbunden werden kann", so die Stadtsprecherin.

Die Verwaltung will in jedem Fall noch am endgültigen Konzept feilen, was eine erneute Verkehrszählung mittels Videoerfassungsgerät unterstreicht. Diese erfolgt Anfang Juni im Bereich der Einmündung Theodor-Storm-Weg / Teichstraße am selben Wochentag sowie zu denselben Zeiten am Vor- und Nachmittag, in denen auch die Werte im März ermittelt worden waren. So soll eine direkte Vergleichbarkeit erzielt werden.

"Hierbei soll auch der Verkehr aus dem Theodor-Storm-Weg aufgenommen und ausgewertet werden, um eine ergänzende Aussage zum möglich höheren Anteil des Durchgangsverkehrs zu erhalten." Die Parallelstrecke zur Walder Straße hatte das Hildener Gutachterbüro bei seinen ersten Messungen nicht berücksichtigt.

(gra)
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