Umweltschutz Was Kanuten vor einer Tour auf der Wupper wissen müssen

Solingen · Wer auf der Wupper mit dem Kanu unterwegs ist, muss Spielregeln beachten, damit Naturschutz- und Freizeitinteressen miteinander im Einklang sind. Die Einstiegsstelle am Wupperhof in Solingen wurde jetzt erneuert und freigegeben.

 Bei einem Kanu-Trip auf der Wupper kann es auch wild werden, insgesamt ist das Gewässer aber ruhig.

Bei einem Kanu-Trip auf der Wupper kann es auch wild werden, insgesamt ist das Gewässer aber ruhig.

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Der im Zuge der Regionale 2006 angelegte Ein- und Ausstieg für Kanuten an der Wupper am Wanderparkplatz Odentaler Weg/Wupperhof wurde jetzt erneuert und ist für die Wassersportler seit Beginn dieses Monats nutzbar. "Wir haben ganz bewusst standort-relevantes Material eingesetzt", sagt Marita Klause, Projektleitung Stadtdienst Natur und Umwelt, mit Blick auf die eingesetzte Grauwacke. Große Steine (Findlinge) wurden von einem Solinger Gartenbaubetrieb stufenförmig verlegt, Schotter aus dem Bergischen runden die Ein- beziehungsweise Ausstiegsstelle ab. "Die alten Stufen aus Holz waren marode, deshalb musste die Anlage erneuert werden", sagt Ulrich Clausing, Geschäftsführer Freizeitsport im Deutschen Kanu-Verband (DKV).

An der Wupper gelten besondere Naturschutzregeln

Der Kanusport hat in Solingen eine lange Tradition. Doch die Wupper ist in vielen Abschnitten als Flora-Fauna-Habitat in der Europäischen Union ausgewiesen und von den angrenzenden Städten und Kreisen als Naturschutzgebiet festgesetzt. Das dient zum Schutz und erhalt von Arten und Lebensräumen - zum Beispiel für Flussneunauge, Groppe, Eisvogel oder Wasserhahnenfuß. Von daher gilt es, "Spielregeln zu beachten", erklärt Dr. Jan Boomers, Geschäftsführer Biologische Station Mittlere Wupper, damit einerseits den Belangen des Umweltschutzes Rechnung getragen wird, andererseits aber auch der Fluss als Erholungsgebiet genutzt werden kann.

Damit das gelingt, sitzen Stadt und Kanu-Sportler bereits seit Jahren an einem runden Tisch, um Regeln und Vorgehensweisen abzusprechen, damit ein natürliches Gewässer erhalten werden kann. Hier wurde auch die Neugestaltung der vielbenutzten Anlage am Wupperhof besprochen, die rund 14.000 Euro gekostet hat.

Wer ohne "Wupperführerschein" erwischt wird, muss zahlen

Wer die Wupper mit einem Kanu befahren will, muss indes einen Qualifikationsnachweis vorweisen können. Entsprechende Lehrgänge bietet der Kanu-Verband (DKV-Ökoschein) an, speziell in Verbindung mit der Wupper werden aber auch von der Biologischen Station Mittlere Wupper entweder Nachweise im Zusammenhang mit dem DKV-Ökoschein ausgestellt beziehungsweise ebenfalls Kurse angeboten. "Auf unserer Homepage ist dies klar erläutert", sagt der Geschäftsführer der Biologischen Station Mittlere Wupper. Jan Boomers, Marita Klause und Ulrich Clausing warnen gleichzeitig vor Konsequenzen: Wer von Ordnungshütern ohne entsprechenden Nachweis, auch "Wupperführerschein" genannt, unterwegs ist, dem droht unter Umständen ein Bußgeld.

Eine weitere Regel ist aber auch, dass die Wupper nur bei einem Mindest-Pegelstand befahren werden darf. Zwischen Müngsten und Wupperhof muss der 73 Zentimeter betragen, ab Wupperhof sind es 60 Zentimeter. Kanuten können sich über die jeweiligen Pegelstände im Internet (Wupperverband) informieren.

Insgesamt bieten sich auf einer Länge von 108 Kilometern Kanu-Sportlern die Möglichkeit, die Wupper zu befahren. "Auf dem rund 32 Kilometer langen Teilstück von der Müngstener Brücke bis Opladen sind aber die meisten Kanuten unterwegs", sagt Ulrich Clausing.

(uwv)
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