Solingen Walder Gastronom belebt Gasthaus

Solingen · Andreas Heibach ersteigerte das Hotel Gasthaus In der Straßen. Im Sommer eröffnete der Gastronom den Biergarten auf dem Gelände. Bald will er die ersten Fremdenzimmer anbieten.

Das historische Fachwerkensemble in der Nachbarschaft von Schloss Burg hatte es dem Gastronomen schon vor Jahren angetan. In diesem Frühjahr machte Andreas Heibach dann Nägel mit Köpfen: Er ergatterte das seit längerer Zeit leerstehende Hotel Gasthaus In der Straßen im Rahmen einer Zwangsversteigerung - für 280.000 Euro. "Es wäre eine Schande, so ein wunderschönes Haus nicht zu nutzen", begründete er seine Entscheidung, die mit sehr viel Arbeit verbunden war: Denn der Gebäudekomplex mit der Türinschrift aus dem Jahr 1673 musste von Grund auf renoviert werden. Und dabei hatte Heibach erst im Jahr 2011 den brachliegenden Walder Stadtsaal übernommen und zwei Jahre später seine beliebte Gaststätte Al B`Andy verpachtet, um sich stärker auf die neue Aufgabe konzentrieren zu können.

Viele Arbeiten in seiner neuen Burger Immobilie leistete Heibach gemeinsam mit Freunden und Anwohnern, die Feuer und Flamme für die neuen Ideen des 48-jährigen Gastronomen sind. Als Partner sitzen dabei ein Steuerberater und ein befreundeter Handwerker mit im Boot.

Im Sommer eröffnete Heibach den Biergarten vor dem Haus und freute sich gleich über eine Vielzahl an Besuchern, die sich entspannt niederließen, kühle Getränke sowie Herzhaftes aus der Küche genossen - oder sich auch selbst mitgebrachte Speisen schmecken ließen: Offenheit und Ungezwungenheit schreibt Heibach in seiner Neuerwerbung groß - und arbeitet weiter an der Belebung des altehrwürdigen Anwesens. Anfang 2016 etwa sollen die 13 Fremdenzimmer im Gasthaus hergerichtet sein. Touristen, Übernachtungsgäste von Hochzeitsfeiern auf Schloss Burg oder auch Geschäftsreisende sollen sich in den Räumen in reizvoller Umgebung wohl fühlen. Mittelfristig ist auch eine individuelle Bewirtung mit Frühstück geplant. Das Interesse an Übernachtungen im traditionsreichen Haus ist schon jetzt groß - genau wie das, verschiedene Feierlichkeiten in den stilvollen Räumen auszurichten. Ein à la Carte-Restaurant hingegen werde es dort in absehbarer Zeit nicht geben, erklärt Heibach, der mit Geduld an die neue Aufgabe herangeht: "Mir war es wichtig, dieses schöne Objekt wieder wachzuküssen." Die Atmosphäre des Hauses solle auch in Zukunft familiär sein, betont Heibach.

Zufrieden blickt er auch auf die Entwicklung im Walder Stadtsaal, den er ebenfalls in einem stark sanierungsbedürftigen Zustand von der Stadt übernommen hatte. "Das Biergartengeschäft ist im Sommer sehr gut gelaufen", berichtet er. Zudem habe er den Saal oft für Gesellschaften vermieten können. Zahlreiche Veranstaltungen, vom Kinderkarneval bis zur Hochzeit, finden dort statt. Das Geschäft laufe von Jahr zu Jahr besser, freut sich Heibach. Die Bindung, den Saal für die Allgemeinheit zu betreiben, hat er bis Mitte 2016. Pläne, den mit viel Aufwand hergerichteten Veranstaltungsort abzugeben, habe er derzeit keine: "An 310 Tagen im Jahr würde ich ihn nicht für Millionen verkaufen."

(ied)
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