Solingen "Wald leuchtet" vereint Handel und Kultur

Solingen · Das Fest begeisterte mit Projektionen, Musik und Showeinlagen. Der Einzelhandel konnte sich zudem über viele volle Geschäfte freuen.

Die Begegnung hinterließ einen bleibenden Eindruck: Als die Besucher, die an den Geschäften an der Friedrich-Ebert-Straße vorbei flanierten, die Stelzengänger vom Theater Pantao sahen, zückten viele rasch die Fotohandys: Eingehüllt in phantasievolle, violette Kostüme, bahnten sich der "Traumlichtträger" und die "Waldlichtträgerin" anmutig den Weg durch die Menschenmassen und trugen dabei Bäume mit bunt leuchtenden Blumenkelchen.

"Die fanden wir toll", sagte Ulrike Schmidt, die die Atmosphäre bei der 6. Auflage von "Wald leuchtet" am Freitagabend mit Begeisterung aufsog. "Das Schöne ist, dass man hier von allen Teilnehmern mitgenommen wird", schwärmte ihr Ehemann Herbert und lobte besonders die vielen Aktionen in den Geschäften des Stadtteils.

Ganz gleich ob Optikerladen, Buchhandel, Weinladen oder Schuhgeschäft - die Händler lockten mit besonderen Angeboten von der stimmungsvollen Beleuchtung bis zu pikanten kulinarischen Genüssen und hatten in ihren Ladenlokalen alle Hände voll zu tun. Während sich der Einzelhandel in der Innenstadt angesichts fehlender Attraktionen an der Hauptstraße ausgegrenzt gefühlt und weitgehend von der Lichternacht zurückgezogen hatte, gingen in Wald Kulturprogramm und Verkaufsaktionen Hand in Hand - und das von 18 bis 24 Uhr. Zwar gab es auch im Umfeld der Friedrich-Ebert-Straße einige geschlossene Geschäfte. "Die Beteiligung der Händler war aber insgesamt noch größer als in den vergangenen Jahren", freute sich Rainer Francke vom Walder Werbering. Sogar an den Nebenstraßen mit geringerem Publikumsverkehr ließen einige Geschäftsinhaber ihre Türen bis in den späten Abend geöffnet und schmückten die Schaufenster mit Kerzen. Der warme Schein der Lichttüten mit dem Abbild des Walder Ortskerns erhellte manch eine Seitenstraße zusätzlich.

Förmlich aus allen Nähten platzte am Freitagabend bei angenehmem und trockenem Herbstwetter der Walder Rundling, an dessen Hausfassaden die Künstlerin Kirsten Uecker geheimnisvoll anmutende Motive projizierte.

Die Besucher umlagerten die zahlreichen Imbiss- und Getränkestände der privaten Gruppen und Vereine, lauschten der Live-Musik im Café Finkhäuser oder stiegen auf den Turm der evangelischen Kirche hinauf. Im Gotteshaus im Zentrum des Stadtteils fand auch einer der musikalischen Höhepunkte des Abends statt: Das Jazzkonzert von Pianist Grégory Privat und Percussionist Sonny Troupé. Die abschließende Feuershow der Gruppe "Evil Flames" hatte die Bezirksvertretung durch einen Zuschuss möglich gemacht.

"Wir haben ein sehr aufnahmefreudiges Publikum", lobte Rainer Francke den Enthusiasmus der Besucher. "Wenn sich in Solingen etwas tut, gehen wir immer hin", bekräftigte Gisela Gilles, die gemeinsam mit Monika Middeldorf durch die Straßen streifte. Der große Besucherandrang verwandelte die Friedrich-Ebert-Straße kurzzeitig sogar in eine ungeplante Fußgängerzone: Die Verkehrskadetten leiteten die Gäste schließlich auf die Bürgersteige, um den reibungslosen Busverkehr sicherzustellen.

(RP)
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